Wirtschaft
Gesellschaft & Politik

Litauen führt als 19. EU-Land den Euro ein

Euro-Zone
Euro-Zone

Litauen führt als 19. EU-Land den Euro ein

01.01.2015, 08:4201.01.2015, 09:29
Mehr «Wirtschaft»

Litauen hat mit dem Jahreswechsel den Euro eingeführt und ist damit das 19. Mitglied der Eurozone geworden. Der kleine Baltenstaat im Nordosten Europas hat knapp drei Millionen Einwohner und gehört der EU seit 2004 an. Insgesamt zahlen nun 337 Millionen Europäer mit derselben Währung.

«Der Euro wird die Garantie für unsere wirtschaftliche und politische Sicherheit sein»: Ministerpräsident Algirdas Butkevicius.
«Der Euro wird die Garantie für unsere wirtschaftliche und politische Sicherheit sein»: Ministerpräsident Algirdas Butkevicius.Bild: Mindaugas Kulbis/AP/KEYSTONE

Der Euro-Start wurde mit einem Feuerwerk und Videoprojektionen an öffentlichen Gebäuden gefeiert. Finanzminister Rimantas Sadzius sprach von einem «historischen Moment für Litauen», durch den die Ex-Sowjetrepublik einen Schritt nach vorne mache und eine neue Entwicklungsstufe erreiche. 

«Dies ist ein symbolischer Moment, nicht nur für Litauen, sondern auch für die Eurozone selbst, die stabil, attraktiv und offen für neue Mitglieder bleibt.»
EU-Kommissionsvizechef Valdis Dombrovskis

Litauen erfüllte nach einem harten Sparkurs in der Finanzkrise, in der die Wirtschaft 2009 um fast 15 Prozent einbrach, problemlos alle Beitrittskriterien. EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici betonte in einer Mitteilung die «starke Erfolgsbilanz» Litauens bei solider Finanzpolitik und Strukturreformen: «Das Land ist gut aufgestellt, um in der Eurozone zu florieren.»

Alle baltischen Staaten dabei

Litauen macht den Beitritt der baltischen Staaten zur Eurozone komplett – zuvor führten Lettland (2014) und Estland (2011) den Euro ein. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis äusserte in Vilnius die Hoffnung, dass auch Polen und Tschechien dem litauischen Beispiel folgen und sich der Euro-Familie anschliessen werden.

In Umfragen unterstützte die Bevölkerung zuletzt mehrheitlich die Euro-Einführung. Angesichts des russischen Vorgehens in der Ukraine-Krise sehen viele Litauer die Gemeinschaftswährung als weiteres Element einer engeren Bindung an den Westen. Sie befürchten aber auch steigende Preise und trauern dem Litas als Symbol für die 1991 wiedererlangte Unabhängigkeit von der Sowjetunion nach. (kad/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Die Trump-Regierung hält der Schweiz den Spiegel vor
Im Zollstreit ist kein Durchbruch in Sicht. Denn für Donald Trumps Regierung profitiert die Schweiz zu stark vom US-Markt, während sie Amerikas Firmen selbst wenig zu bieten hat.
Er hat es zumindest versucht. Am letzten Freitag reiste Wirtschaftsminister Guy Parmelin nach Washington. Dort traf er Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und den Handelsdelegierten Jamieson Greer. Mit den Gesprächen war die Hoffnung verbunden, den US-Zoll von 39 Prozent auf Schweizer Exporte zu senken.
Zur Story