Update
Diese Story ist bereits auf watson veröffentlicht worden. Aus aktuellem Anlass haben wir uns entschieden, sie zu aktualisieren und erneut zu publizieren.
Im September und Oktober haben Dirndl und Lederhosen auch bei uns Saison. Es wird geschunkelt und getrunken, zwischendurch mal eine Brezel verdrückt.
Wir zeigen dir – nicht zum ersten Mal – mit unserer Übersichtskarte, wo die Partys hierzulande steigen. Allerdings fiel auf: Es wurden in den letzten Jahren deutlich weniger Oktoberfeste. Noch vor zwei bis drei Jahren hatte gefühlt jedes Kaff sein eigenes Wiesngaudi. Turnvereine, Guggenmusiken oder auch Restaurants veranstalteten einen Event in Gais AR, Horw LU oder Gelterkinden BL.
Jetzt aber verschwanden im Vergleich zu unserer Liste von 2023 fast 50 Oktoberfeste von der Karte. Klar, unsere Übersicht war nie abschliessend, aber deckte auf jeden Fall die grösseren Anlässe ab. Da ist das schon ein grosser Unterschied. Und die Frage stellt sich: Ist der Oktoberfest-Hype vorbei? Das Klub-Sterben ist ja auch in aller Munde. Oder zumindest das Wehklagen, dass nicht mehr so viel Alkohol getrunken wird.
Die Gründe für das Ende eines Oktoberfestes oder zumindest eine Pause sind vielfältig. Es braucht viele Helferinnen und Helfer, die Kosten stiegen, eine gute Band kriegst du kaum für viel unter 4500 Franken – ein schon sehr grosser Batzen für viele kleinere Feste.
Eines der mittelgrossen ist das Openair Rapperswil-Jona, das seit 2017 mit viel Platz im Grünfeld stattfand, letztes Jahr in eine andere Location zog und dieses Jahr pausiert. Irene Eichmann sagt auf Anfrage: «Wir haben in diesem Jahr zu wenig Kapazitäten, um den Event zu stemmen.»
In den letzten Jahren habe man schon gemerkt, dass es bisschen weniger werde. Aber Grund für die Pause sei das nicht gewesen. Wie es 2026 weitergeht, ist noch offen.
Verändert hat sich auch in Wald ZH etwas. Bis vor wenigen Jahren waren die Walder Wiesen ein zweitägiger (auch mal noch dreitägig mit Sonntags-Frühschoppen) Anlass in einem Zelt mit bis zu 900 Plätzen. Ausverkauft war dieses am Schluss nicht mehr, die Organisatoren zogen sich zurück.
Aus einer Bieridee entstand ein neues OK – völlig unabhängig vom alten Anlass –, das an einem neuen Ort mit neuem Konzept vor zwei Jahren das Walder Oktoberfest aus der Taufe hob. «Wir machen es im kleineren Rahmen mit rund 300 Plätze. Und es soll vor allem für die Menschen aus dem Dorf sein», sagt OK-Mitglied Christoph Meier. Der Anlass war bei den ersten Durchführungen innert rund einer Stunde ausverkauft.
Sie setzten bewusst nur auf einen Abend. Das spart Kosten und Helfereinsätze. Zudem kennen sich viele am Event, was für gute Stimmung sorgt. Sie seien zufrieden, wenn sie so viel verdienen, dass sie «gut rauskommen und ein Helferessen drinliegt». Trotzdem sagt Meier: «Wenn du so einen kleinen Event durchführst, kannst du es ohne Sponsoren vergessen.» Ob sie doch wachsen, werden die nächsten Jahre zeigen. Es soll nicht das Hauptziel sein.
So wie in Wald heisst es auch in anderen Schweizer Orten im September und Oktober wieder: «Oans, zwoa, drei Gsuffa!» Wo du mitfeiern kannst, siehst du in unserer Übersicht (fehlt dein Oktoberfest? Schreib mir auf reto.fehr@watson.ch):
Diese Story ist bereits auf watson veröffentlicht worden. Aus aktuellem Anlass haben wir uns entschieden, sie zu aktualisieren und erneut zu publizieren.
Das Oktoberfest gehört nach München und dort soll es auch bleiben.
Schon alleine aus dem Grund, dass ich nicht überall daran erinnert werde ;-)