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Trump will keine Muslime mehr einreisen lassen.

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Bild: Susan Walsh/AP/KEYSTONE

Trump will keine Muslime mehr einreisen lassen – die Reaktionen darauf: «Der ist komplett verwirrt!»

08.12.2015, 06:0308.12.2015, 06:16
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Donald Trump, US-Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, spricht sich für ein komplettes Einreiseverbot für Muslime in die USA aus. In einer Mitteilung verlangte er am Montag die «vollständige und komplette Schliessung» der Grenzen für Muslime.

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Trump begründete dies mit einer Umfrage, in der eine grosse Zahl der befragten Muslime Gewalt gegen Amerikaner in den USA bejaht habe, weil sie Teil des globalen Dschihad sei. Die Umfrage wurde angeblich im Frühsommer 2015 unter 600 Personen gemacht. Eine entsprechende Mitteilung des befragenden Instituts soll vom 23. Juni stammen.

Die Repräsentanten des Landes müssten herausfinden, was eigentlich los sei, erklärte Trump. «Wir müssen herausfinden, woher all dieser Hass kommt.» Trumps Forderung kommt wenige Tage nach einer mutmasslichen Terrorattacke im kalifornischen San Bernardino, bei der 14 Menschen erschossen wurden.

Shooting in San Bernardino, Kalifornien

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14 Tote bei Shooting in San Bernardino, Kalifornien
In San Bernardino, Kalifornien, haben drei Bewaffnete 14 Menschen getötet und über ein Dutzend weitere verletzt.
quelle: ap/the press-enterprise / david bauman
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Eine Täterin hatte sich vor der Attacke als Anhängerin der Terrormiliz «Islamischen Staat» («IS») offenbart. Die beiden Täter waren Muslime. Trump erklärte: «Solange wir dieses Problem und die damit verbundenen Gefahren nicht verstehen, darf unser Land kein Opfer der Attacken von Leuten werden, die an den Dschihad glauben.»

Weisses Haus verurteilt Vorschlag

Die Reaktionen auf Trumps Forderung in Zitaten:

«Wir haben die Anerkennung der Religionsfreiheit in unserer Verfassung.»
Ben Rhodes, stv. nationaler Sicherheitsberater Obamas
«Skandalös, verwerflich, spalterisch. Trump, du begreifst es nicht.»
Hillary Clinton
«Seine Art, haarsträubende und beleidigende Statements abzugeben, wird die Amerikaner nicht zusammenbringen.»
Marco Rubio
«Trump ist komplett verwirrt. Seine ‹politischen› Versprechen sind unglaubwürdig.»
Jeb Bush
«Das ist nicht meine Politik.»
Ted Cruz
«Eine gefährliche Überreaktion. Trump spielt immer mit den schlimmsten Ängsten.»
Carly Fiorina
«Trump beseitigt alle Zweifel – er kandidiert als faschistischer Demagoge.»
Martin O'Malley

US-Präsident Barack Obama hatte seine Landsleute in einer Fernsehansprache am Sonntag ermahnt, Muslime nicht unter Generalverdacht zu stellen und den Kampf gegen Extremisten zu einem «Krieg zwischen Amerika und dem Islam» zu machen. Obama erklärte, die «IS»-Miliz spreche «nicht im Namen des Islams». Ihre Anhänger seien «Gauner und Mörder». (dwi/sda/afp/dpa)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kronrod
08.12.2015 07:15registriert März 2015
Ich verrate euch mal ein Geheimnis: Ihr alle tanzt nach Trumps Plan. Es ist im Wurst, ob er Präsident wird. Aber er will politische Ideen in eure Köpfe pflanzen. Trump sieht den ganzen politischen Prozess als eine Art Verhandlung, und eine bekannte Verhandlungsstrategie ist es, übertriebene Extremforderungen zu stellen, so dass der Kompromiss am Ende näher auf die eigene Seite fällt. Wenn zur Debatte steht, überhaupt keine Muslime mehr einreisen zu lassen, wirkt zum Beispiel der Vorschlag, Muslime gezielt zu überprüfen, plötzlich moderat und vergleichsweise vernünftig. So geht das.
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sapperlord
08.12.2015 07:21registriert September 2015
Und es gibt immer noch Leute, die an ihm festhalten, aber meine Frage: Was geht bei denen im Kopf ab?!
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Joey Madulaina
08.12.2015 06:58registriert August 2014
«Wir müssen herausfinden, woher all dieser Hass kommt.» na woher wohl, wenn ihr unschuldige Menschen mit Drohnen abknallen lasst...
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