Wirtschaft
Banken

«das sind geile hunde da am pm desk. krank ist das was die da treiben haha»

Gruppenchat im UBS-Handelsraum
Gruppenchat im UBS-Handelsraum

«das sind geile hunde da am pm desk. krank ist das was die da treiben haha»

Im Skandal um manipulierte Devisenkurse  muss die UBS 799 Millionen Dollar Strafe zahlen. In ihrem Bericht zu den Devisenhandelsgeschäften der UBS zitiert die Finma aus Gruppenchats im Handelsraum der Bank. Ein paar Auszüge.
12.11.2014, 12:0412.11.2014, 15:33
«das ding ist wir dürfen nicht mehr front runnen, compliance sitzt uns am arsch»
Aussage eines UBS-Mitarbeitenden in einem Online-Chat, welche die Eidg. Finanzmarktaufsicht (Finma) in ihrem Bericht zu den Devisenhandelsgeschäften der UBS zitiert. Die Aussage stammt vom 12. Mai 2011, als offenbar die interne Aufsicht das Geschäftsgebaren im Handelsraum zu durchleuchten begann.

In Gruppenchats trafen UBS-Mitarbeitende intern und auch mit Mitarbeitenden anderer Banken Abmachungen, mit welchen Devisenkurse beeinflusst werden konnten. Gemäss Finma beglückwünschten sich die Mitglieder solcher Gruppenchats auch, wenn es ihnen oder einzelnen von ihnen mutmasslich gelungen war, den Referenzwert oder den Devisenkurs in die gewünschte Richtung zu bewegen. 

«das sind geile hunde da am pm desk. krank ist das was die da treiben haha» 
UBS-Händler (PM=Portfolio Management)
«1.1 mio up auf den tag, schoen»
Anspielung auf Tagesgewinn in Höhe von 1,1 Millionen.

Mehr zum Thema

Weitere von der Finma zitierte Aussagen aus Chats:

«i was frontrunning EVERY single offer in usdjpy and eurjpy.»
Aussage bezieht sich darauf, dass ein Händler bei jedem Handelsgeschäfte zwischen US-Dollar und Yen respektive Euro und Yen die ihm vorliegendende Information vorab für ein eigenes Geschäft genutzt hat.
«thanks vm my friend [...] du chasch das frontrunne wie d wotsch, up to you»
Bundesanwaltschaft schaltet sich ein
Im Skandal um manipulierte Devisenkurse schaltet sich nun auch die Bundesanwaltschaft ein. Sie hat mehrere Strafverfahren gegen Einzelpersonen eröffnet. Die Untersuchung richtet sich aber nicht gegen involvierte Banken.

Konkret geht es um den Verdacht der ungetreuen Geschäftsbesorgung und den Verdacht der Verletzungen des Berufsgeheimnisses, wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch auf Anfrage erklärte. (sda)

(whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Sheins Kinder-Sexpuppe – weshalb der Skandal Frankreich gerade recht kommt
Der chinesische Billiganbieter Shein will diese Woche in Paris seinen ersten europäischen Laden eröffnen. Eine Puppe durchkreuzt aber seine Pläne.
Für das französische Konsum- und Betrugsdezernat sind «Zweifel am pädopornographischen Charakter nicht erlaubt». Auf der Online-Plattform Shein stand bis am Samstag eine rund 80 Zentimeter hohe, bekleidete Puppe zum Verkauf; im Arm hielt sie einen Teddy. Dass es sich um ein Angebot für Pädophile handelte, ging aus dem Kommentar hervor: Er sprach von einer «Sexpuppe» als «männlichem Masturbationsspielzeug mit richtiger Vagina und Anus». Kostenpunkt 186.94 Euro.
Zur Story