Juhu, wir haben mit «.ch» die sicherste Adresse Europas
Am 20. Mai 1987 trug der ETH-Professor Bernhard Plattner «.ch» ins internationale Domain-Namen-System ein und markierte damit den Start des Internets in der Schweiz.
Kurz darauf, am 22. Oktober 1987, wurde die Stiftung Switch gegründet. Switch habe in 30 Jahren nicht nur das Internet in der Schweiz etabliert, sondern «.ch» zur sichersten Adresse Europas gemacht, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung zum Jubiläum.
Die folgende Grafik zeigt laut Switch das «Preis-Sicherheits-Verhältnis» europäischer Registrys mit «offener Policy». (Was das ist, erklären wir weiter unten)
«Einschränkungen könnten sein, dass man in einem Land oder Gebiet wohnhaft/registriert sein muss, dass nur Firmen Domain-Namen registrieren dürfen, dass man in einer bestimmten Branche tätig sein muss etc.» Solche Bestimmungen kennt zum Beispiel Frankreich, wo man den Wohn- oder Unternehmenssitz im Land haben muss, um eine Adresse mit Top-Level-Domain (TLD) «.fr» zu registrieren.
Einschränkung in der Schweiz: Nur die die Bundeskanzlei («ch.ch») sowie die Kantone besitzen eine Internetadresse mit lediglich zwei Zeichen vor der TLD («.ch»).
Heute ist der Schutz des Schweizer Internets zentral. Der Bundesrat habe die Registry von «.ch» zu einer kritischen Infrastruktur erklärt, betont Switch in seiner Medienmitteilung. Das heisst, es werden spezielle Vorsichtsmassnahmen getroffen, um die Verfügbarkeit und Stabilität zu gewährleisten.
Das Herzstück des Schweizer Internets ist das «Domain Name System» DNS. Diese Datenbank ist das «Internet-Telefonbuch» für Adressen mit den Endungen «.ch» und «.li».
Die Schweiz ist top, das sei «kein Zufall», wird sichtlich stolz betont
Dass «.ch» zur sichersten Adresse Europas wurde, sei kein Zufall, heisst es in der Medienmitteilung. In keinem anderen Land gingen Sicherheitsexperten derart aktiv und systematisch gegen Malware und Phishing vor. Die Fakten fürs 2016:
- In 1900 Fällen wurden Malware und Phishing-Attacken von «.ch»-Webseiten entfernt.
- In 70 Prozent der Fälle sei dies innert 24 Stunden gelungen.
Geschafft habe dies das 14-köpfige Expertenteam Switch-Cert in Zusammenarbeit mit Behörden wie dem Bakom und Melani, den Registraren, Hostern und betroffenen Webseiten-Inhabern.
Switch werde noch für mindestens weitere fünf Jahre für die Sicherheit und Stabilität von «.ch»-Webseiten verantwortlich bleiben, heisst es. Die Stiftung habe 2016 die öffentliche Ausschreibung des Bakom für den Betrieb der Registry «unter anderem dank des besten Sicherheitskonzepts» gewonnen.
(dsc)