Sie liebte Kaffee. Aus der italienischen Espressokanne und aus dem Filter. Und am liebsten trank sie ihn auf einem Gipfel. Denn sie war natürlich naturverbunden. Sie liess sich von ihrem Freund, einem echten Bart-Hipster, am liebsten vor vollkommenen Kulissen fotografieren. Oder vor einem Haufen Brennholz, das der Boyfriend gekonnt zu Scheiten verarbeitet hatte.
Sie reiste gern und las am liebsten «Kinfolk», das 2011 gegründete Magazin für «Slow Living». Am 4. November legte sie ihre Arbeit auf Instagram nieder. Nach nur 22 Wochen. Und 1,3 Millionen Fans. Handelt es sich hier um eine neue Essena O'Neill?
Nein. Denn hinter der Kunstfigur «Socality Barbie» steckt die 20-jährige Darby Cisneros aus Oregon, ihr Barbie-Account war eine Verarschung aller überkandidelten Social-Media-Selbstdarstellungstrends. Bei der Socality-Bewegung handelt es sich dabei um eine besonders bewusste Gruppierung, denn zur Kombination «jung + schön + überhip + supergut fotografiert» kommt da auch noch «Jesusfreak» hinzu.
All das war Socality Barbie. Sie machte mit ihrer ausgestellten Albernheit Instagram zu einem lustigeren Ort. Und war so erfolgreich, dass eine isländische Fluggesellschaft Darby Cisneros Gratisflüge nach Island anbot, um Barbie vor isländischen Geysiren, Vulkanen und Fjorden zu fotografieren. Cisneros lehnte ab. Socailty Barbie war bloss ein kleines Hobby, kein Lebensinhalt. Sie hat versprochen, den Barbie-Account noch eine Weile stehen zu lassen, bevor sie ihn vom Netz nimmt. Ein Besuch lohnt sich. It's überfun!
(sme)
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