Was für eine Partie! Der FC Basel kassiert in Salzburg schon nach acht Minuten eine Rote Karte und nach 22 Minuten ein Gegentor. Der Viertelfinal scheint in weite Ferne gerückt. Doch die Basler geben nicht auf und kämpfen sich zu zehnt beeindruckend zurück. Marcol Streller per Kopf und Gaston Sauro nach einem Durcheinander wenden das Blatt. Der FCB zittert den 2:1-Sieg schliesslich mehr oder weniger souverän über die Runde. Der dritte Viertelfinal-Vorstoss im Europacup ist perfekt.
Die Sieger sind nach dem hart erkämpften Coup natürlich überglücklich. Dass einige krawallbereite Basler Fans Gegenstände auf den Platz schleuderten und die Partie für rund 20 Minuten unterbrochen werden musste, ging fast vergessen. Hier die Reaktionen der Basler:
Fabian Frei: «Sensationell. Die Pause nach 30 Minuten war zwar nicht schön, aber sie hat uns gut getan. Wir konnten unseren Frust in der Kabine lassen. Wir sahen bereits in den zehn Minuten vor der Halbzeit, dass wir uns Chancen erspielen können. Die Standardsituationen haben danach sehr gut funktioniert. Wir sind gerannt bis zum geht nicht mehr. Nun freue ich mich sogar auf die Dopingkontrolle, denn heute ist mir alles egal.»
Murat Yakin: «Wir waren nicht die bessere Mannschaft, aber die cleverere. Die letzten zwei Aktionen vor der Halbzeit haben Mut gegeben. Was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gezeigt hat, ist absolut phänomenal. Aber wir haben sicherlich auch ein wenig Glück gehabt. Wer der nächste Gegner ist, ist mir egal.»
Marco Streller: «Das war wahnsinnig solidarisch von uns. Einfach grossartig. Wenn man 80 Minuten zu zehnt spielt, braucht man auch etwas Glück. Der Sieg ist aber absolut verdient.»
Yann Sommer: «Unglaublich. Wir wussten, dass das keine Schulreise wird heute. Salzburg begann noch offensiver als in Basel. Wir haben nie aufgegeben und immer weiter gekämpft.»
Bernhard Heusler: «Ich habe eine Riesenfreude und bin stolz auf die Mannschaft. Es ist fantastisch, was sie für den FCB geleistet hat. Der Erfolg ist unglaublich speziell und sportlich wahnsinnig wertvoll. Ganz Fussball-Europa schaute auf dieses Duell, am Anfang lief alles gegen uns. Wir kamen später besser ins Spiel, ihnen gingen mit der Zeit die Ideen aus. Es ist schwierig, dies in Worte zu fassen. Die Ereignisse, die zum Spielunterbruch führten, dürfen nicht passieren. Dies ist unheimlich schade. Das geht nicht, das wissen wir alle.»