Manche haben sehnlichst auf sie gewartet: Nun beginnt die grosse Abkühlung nach der Hitzewelle. Der Hochdruckrücken wird von einer Kaltfront und einem weiteren Höhentrog vertrieben. Begleitet wird dieser Schichtwechsel von diversen Gewittern am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag.
Die Gewitterzellen zogen den Donnerstag hindurch von Nordwesten nach Südosten über die Schweiz, wie der Niederschlagsradar von MeteoSchweiz zeigt. Besonders in Schaffhausen, der Bodenseeregion, im Wallis, im Tessin und in Graubünden kam es zu teils heftigen Niederschlägen von über 60 Millimetern pro Stunde.
Die Regionen um Bern und Basel blieben hingegen entgegen erster Prognosen vom Donnerstagmorgen weitestgehend trocken. Die Zellen entluden sich weiter im Norden.
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie hat bislang weiterhin keine Unwetterwarnungen herausgegeben. Doch besonders in der Nacht auf Freitag dürfte es vereinzelt zu starken Windböen, Niederschlägen und Gewittern kommen.
Vorerst betroffen bleibt weiterhin die Region südlich des Bodensees. Hier kommt es bis um Mitternacht immer wieder zu Regenschauern. In der Nacht bilden sich dann laut aktueller Prognosen weitere Gewitterzellen südlich des Juras und ziehen dann von West nach Ost quer über die Schweiz.
Besonders stark betroffen sind die Regionen um Bern (ab 4 Uhr), dann Thun und Luzern (ab 5 Uhr) und schliesslich auch Interlaken, Altdorf, Glarus und bis nach St. Gallen (ab 6 Uhr). Im Laufe des Freitagmorgens dürften die Gewitterzellen schliesslich über das Bündnerland in Richtung Österreich und Italien abziehen.
Hitzewellen werden in der Schweiz sehr häufig durch heftige Gewitter durchzogen oder abgelöst. Warum ist das so? Der Grund liegt darin, dass bei einem Temperatursturz, wie wir ihn gerade erleben, warme Luft aus Bodennähe schnell in höhere Schichten der Atmosphäre aufsteigt. Dabei kühlt sie sich ab, das darin gespeicherte Wasser kondensiert und es bilden sich gewaltige Gewitterwolken.
Die Kaltfront, die sich gerade von Nordwesten her nähert, schiebt sich aktuell gerade unter die in den letzten Tagen aufgewärmte Luft. Dies löst den oben beschriebenen Effekt aus und deshalb ist der Donnerstag von Gewittern durchzogen. (leo)
...Radarprognosen bei Gewitterlagen taugen genau dazu, dass man erkennt, dass Gewitter in gewissen Regionen wahrscheinlicher sind als in anderen...