Es sind Szenen, wie sie sich nach einer Serie von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis mit mehreren Todesopfern derzeit häufen: Junge Palästinenser und israelische Sicherheitskräfte liefern sich Strassenschlachten.
Ein Undercover-Einsatz von israelischen Polizeibeamten in der Nähe der Stadt Ramallah im Westjordanland wäre nun um ein Haar und mit verheerenden Folgen so richtig eskaliert. Die Beamten, die es offenbar auf Palästinenser abgesehen hatten, die sich an einem Steinhagel auf die Sicherheitskräfte beteiligt haben sollen, geraten in eine brenzlige Lage: Zunächst agitieren sie vermummt in bekannter Agent-Provocateur-Manier gegen ihre Kollegen, um schliesslich einen Palästinenser festzunehmen. Dabei wird's gefährlich – für beide Seiten. Während die Zivil-Beamten mit Steinen beschossen werden, zücken sie ihre Pistolen und feuern in die Luft, aber auch in die Palästinenser-Gruppe. Drei Protestler werden dabei gemäss diversen Medienberichten verwundet, einer davon trug offenbar ernstzunehmende Verletzungen davon.
Auf Videoaufnahmen (unten) ist zu sehen, wie mehrere der Zivil-Beamten und einige ihrer zu Hilfe eilenden uniformierten Kollegen auf einen bereits festgesetzten Palästinenser einprügeln. Eine Sprecherin der israelischen Sicherheitskräfte rechtfertigt den Einsatz mit der Tatsache, dass die Einheiten von 350 Palästinensern mit Steinen und Brandflaschen beworfen worden seien. Premierminister Netanjahu hat derweil einen «Krieg gegen die Steinewerfer» ausgerufen. Er hat seine geplante Deutschland-Reise aufgrund der angespannten Situation abgesagt.