International
Kultur

Iran boykottiert Frankfurter Buchmesse

Iran boykottiert Frankfurter Buchmesse

08.10.2015, 06:5908.10.2015, 07:26
Mehr «International»

Der Iran wird die Frankfurter Buchmesse in der kommenden Woche boykottieren. Mit diesem Schritt protestiert der Iran gegen die Anwesenheit des britischen Schriftstellers Salman Rushdie bei der Buchmesse, wie das Kulturministerium bekannt gab.

Salman Rushdie ist den Mullahs ein Dorn im Auge.
Salman Rushdie ist den Mullahs ein Dorn im Auge.
Bild: ELOY ALONSO/REUTERS

«Unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit» sei «eine in der islamischen Welt verhasste Persönlichkeit» nach Frankfurt eingeladen worden, hiess es aus Teheran. Daher werde der Iran der Buchmesse fernbleiben. Der Iran rief auch andere muslimische Länder zu einer Reaktion auf. Der Iran hatte zuvor bereits einen Protestbrief an die Organisatoren der Frankfurter Buchmesse geschrieben.

Rushdie ist vielen Muslimen vor allem wegen seines Romans «Die satanischen Verse» verhasst. Das im Jahr 1988 veröffentlichte Werk ist in ihren Augen gotteslästerlich. Nach dem Erscheinen des Buchs rief das damalige geistliche Oberhaupt des Irans, Ayatollah Khomeini, im Jahr 1989 in einer Fatwa zur Tötung Rushdies auf. Dieser musste daraufhin jahrelang im Verborgenen leben.

Rushdie, in Indien geborener britischer Staatsbürger mit Wohnsitz in den USA, soll am Dienstag bei der Eröffnungspressekonferenz der Buchmesse sprechen. Die Messe findet vom 14. bis zum 18. Oktober statt.

(sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Putin signalisiert in Peking angeblich Verhandlungs-Bereitschaft über Ukraine

Zur Lösung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine halten Moskau und Peking nun eine politische Einigung für eine geeignete Option. «Beide Seiten sehen eine politische Einigung als den richtigen Weg, um die Ukraine-Krise zu lösen», sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Donnerstag in Peking beim Staatsbesuch von Russlands Präsident Wladimir Putin.

Zur Story