Fünf Länder in neun Tagen: So sportlich sieht Trump's Programm der kleinen Weltreise aus. Wer denkt, dass der US-Präsident in so kurzer Zeit wohl keinen grossen Schaden anrichten kann, hat sich geirrt. Wir zeigen euch die besten Fettnäpfchen von seiner bisherigen Reise, und wie dabei auch seine Frau Melania von sich zu reden macht.
Den Auftakt seiner Reise macht Saudi-Arabien. Für Wirbel sorgen zunächst mal seine Frau Melania sowie Tochter Ivanka, die beide ohne Kopftuch auftreten. Melania schüttelt König Salman gar die Hand – strenggläubige Muslime verweigern oft das Händeschütteln mit einer Frau.
Auch Michelle Obama hatte übrigens bei ihrem Saudi-Arabien-Besuch kein Kopftuch getragen. Ist es deshalb nicht der Rede wert? Doch, denn Trump hatte damals genau dies kritisiert.
Many people are saying it was wonderful that Mrs. Obama refused to wear a scarf in Saudi Arabia, but they were insulted.We have enuf enemies
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 29. Januar 2015
In der saudischen Hauptstadt Riad ist Trump unter anderem bei der Eröffnung des Globalen Zentrums für den Kampf gegen extremistische Ideologie dabei.
Das offizielle (!) Foto davon geht um die Welt: Verschwörerisch, wenn nicht gar etwas unheimlich sieht es aus, wie die drei Herren im Dunkeln ihre Hände auf eine leuchtende Kugel (sie soll die Erde darstellen) legen. Im Netz kursieren lustige Interpretationen des Bildes dazu. Verschwörungstheorien oder Analogien zu Herr der Ringe sind schnell gemacht:
— Mathieu von Rohr (@mathieuvonrohr) 21. Mai 2017
Diese Bildunterschrift hat uns besonders zum Lachen gebracht: «Macht euch bereit, den Knopf zu drücken, wenn ihr wisst, welche Rechte Frauen haben sollten.»
"Get ready to hit the buzzer when you know the answer, how many rights should women have" pic.twitter.com/VtkLsXBhQ0
— TechnicallyRon (@TechnicallyRon) 21. Mai 2017
Auch Melania verhält sich nicht gerade Bilderbuch-mässig. Als ihr Ehemann bei ihrer Ankunft in Israel nach ihrer Hand greifen will, schlägt sie seine Hand einfach weg. Aber seht selbst:
Trump seinerseits stellt gleich am Anfang seines Besuches in Tel Aviv seine mangelnden Geografiekenntnisse unter Beweis: «Wir sind gerade aus dem Nahen Osten angereist.» Anscheinend weiss Trump nicht, dass auch Israel zum Nahen Osten gehört.
Sein Botschafter Ron Dermer (rechts auf dem Sofa) bemerkt den Fehler und langt sich beschämt an die Stirn. Und fährt sich dann gleich elegant durchs Haar, damit seine Reaktion nicht auffällt.
Oh man, watch Israeli ambassador Ron Dermer (on right couch) react when Trump says—in Israel—"We just got back from the Middle East." pic.twitter.com/x7nb4uvqpR
— (((Yair Rosenberg))) (@Yair_Rosenberg) 22. Mai 2017
Doch es geht noch schlimmer. Trump besucht die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und sein Eintrag im Gedenkbuch ist mehr als fragwürdig.
Obama schrieb seiner Zeit einen langen Eintrag über die Erinnerungsstätte, unter anderem mit folgenden Worten: «Lasst uns unsere Kinder hierherkommen lassen und die Geschichte kennen lernen, damit sie ihre Stimmen erheben und für ein ‹nie wieder› eintreten.»
Trumps kurzer Eintrag: «Es ist eine grosse Ehre, hier mit meinen Freunden zu sein. So fantastisch + werde es nie vergessen.» Ein emeritierter Professor der Universität Jerusalem ist empört: «Das schreibt man, wenn man oben auf der Zugspitze steht und die Landschaft bewundert.»
.@realDonaldTrump vs. @BarackObama at Yad Vashem. Starkly different. pic.twitter.com/DqvI7t7Ed0
— Emily C. Singer (@CahnEmily) 23. Mai 2017
Auch bei der Ankunft in Rom hat Melania keine Lust, die Hand ihres Ehemanns zu halten. Clever streicht sie sich just in diesem Moment durch die Haare.
Isn't it adorable how #strong #Melania's reflexes are denying another attempted #hand-hold in #Rome 🙅 ?#FLOTUS vs #POTUS #Trump pic.twitter.com/MHFWzAFTTe
— THE CURE (@THE_CURE_4_U) 23. Mai 2017
Bei seinem Besuch im Vatikan fällt mehreren Kommentatoren auf, dass dem sonst meist lächelnden Papst Franziskus das Lachen bei Trumps Besuch wohl vergangen ist. So einen steinernen Gesichtsausdruck sieht man beim Pontifex selten. Der Fairness halber muss aber gesagt werden, dass es auch ein Bild gibt, auf welchem die Mundwinkel des Papstes nach oben zeigen.
Die Reise führt Trump weiter nach Brüssel an den NATO-Gipfel. Dort gibt's zuerst einmal das obligatorische Gruppenbild. Trump will aber in der ersten Reihe stehen und schiebt deshalb den Premierminister von Montenegro kurzerhand zur Seite.
Did Trump just shove another NATO leader to be in the front of the group? pic.twitter.com/bL1r2auELd
— Steve Kopack (@SteveKopack) 25. Mai 2017
Seine Reise führt ihn nun heute nach Sizilien an den G7-Gipfel. Wir halten euch auf dem Laufenden über seine Eskapaden in Italien.
(ehi)