Mami, du bist die Beste – aber in diesen Situationen nervst du (ein bisschen)
Dieser Artikel befasst sich mit dem Mysterium Mutter. Und zwar in all seiner Komplexität und Tiefe, der es bedarf, um dieser speziellen Art Mensch gerecht zu werden.
***Die folgenden Situationen sind von der Autorin mit Absicht in sehr dramatischer Weise verfälscht und übertrieben dargestellt worden. Und du bist sowieso überhaupt nicht so, Mami! Das bezieht sich auf alle anderen Mamis dieser Welt, aber sicher nicht auf dich, gell.***
Mütter und Kommunikation
Deine Mutter versucht, dich anzurufen. Um dir zu sagen, dass du deiner Cousine zum Geburtstag gratulieren sollst. Wenn du das erste Mal nicht abnimmst, glaubt sie, du hättest es nicht gehört. Wenn du das zweite Mal nicht ran gehst, glaubt sie, du hättest kein Netz gehabt und ihr erfolgloser Anruf wird auf deinem Handy vermutlich gar nicht erst angezeigt. Auf diese Handys ist eh kein Verlass! Wenn du das dritte Mal nicht reagierst, denkt sie, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit ihr Telefon kaputt ist. Das geht dann so lange, bis dein Sperrbildschirm so aussieht:
Und dann geht's los ...
Wenn du nach dem 17. Anruf noch immer nicht reagiert hast, bist du mit grosser Wahrscheinlichkeit tot. Oder du wurdest verschleppt. Vermutlich beides. In umgekehrter Reihenfolge. Deine Mutter hat dann den Panik-Modus erreicht und legt nach:
Ein Lebenszeichen von dir! Endlich! Das Kind ist doch nicht tot!
Du schreibst zehn Minuten nach der ersten Kontaktaufnahme zurück. Und sie so:
Mütter und Smileys
Kannst du dich noch daran erinnern, als irgendjemand deiner Mutter all die schönen, tollen, farbigen Emojis aufs Smartphone installiert hat? Und dazu auch noch WhatsApp? Ich weiss es noch ganz genau ...
Mein Gedanke in diesem Moment:
Mütter und Social Media
Mami ist jetzt auch auf Facebook. Und auf einmal hast du 34 neue Benachrichtigungen. Und es sind keine Einladungen zu Events ...
Ihr gefällt einfach alles, was du machst. ALLES. Auch auf Instagram. Und auf Twitter. Aber bei Twitter kommt sie nicht draus. Das Vögeli findet sie allerdings herzig.
Mütter und ihre Ängste (sie lauern überall auf dich – die Ängste, nicht die Mütter)
Es folgt eine Sammlung von verschiedenen Mütter-Ängsten:
Mütter und ihre Definitionen
Die Wörter «immer» und «nie» sind für Mütter sowieso die einzige Mengenangabe, die sie kennen. Zum Beispiel:
Auch wenn du etwas zum ersten Mal gemacht hast, machst du es IMMER. Wieso machst du das immer?
Und dieses Gerät hier: Was ist das?
FALSCH! Alles Falsch!
Wenn du an der PS4 zockst, dann spielst du Nintendo. Es ist alles Nintendo.
Mütter und ihre Fürsorge
Hast du auch so eine zu Hause?
Und wer hat sie dir geschenkt? Hm?
Mütter wollen aber nicht nur deine Wohnungseinrichtung mit hübschen Zimmerpflanzen, die eh verdursten oder verstauben, aufhübschen, sie sind auch sehr um die Aussenfassade deiner Behausung besorgt.
Geht es nach Müttern, würden alle Balkone dieser Welt so aussehen:
Zitat einer Betroffenen, die von ihrem Mami mit vielen Pflanzen beschenkt wurde:
Was Mütter sonst noch für uns machen?
Mütter und ihre Realität
Für Mami bist und bleibst du das beste Kind der Welt! Das musst du aber nicht wissen. Es ist vor allem wichtig, dass das alle Onkel und Tanten und entfernte Verwandte wissen. Damit jeder sieht, was für ein tolles Kind deine Mutter herangezogen hat!
Familien-Innenverhältnisse:
Familien-Aussenverhältnis:
Und überhaupt: Du kannst alles! Vor allem technische Probleme lösen. Wenn du ihr bei etwas nicht helfen kannst, dann weiss sie ganz genau, dass du nur keine Lust dazu hast – es kann nicht sein, dass du es einfach nicht weisst.
Du bist aber nicht nur das beste Kind der Welt, du bist selbstverständlich auch das hübscheste! Und das warst du schon immer. Deshalb versteht deine Mutter auch nicht, wieso es für dich peinlich ist, wenn sie jedem (wirklich jedem) Bilder von deinem früheren Ich zeigt. Was soll daran auch peinlich sein?
«Weisch no, Lina, da, wod am Bodä umegläge bisch und brüeled hesch. Und mir dich nid tröschtet, sondern Föteli gmacht hend! Da isch denn luschtig gsi!»
Mütter und ihre Elefantengehirne
Aber:
Mütter und die Emotionen
Und früher oder später fangen Mamis an zu weinen. Weil du so gross geworden bist oder so lange nicht mehr da warst oder nach deinem viel zu kurzen Besuch wieder nach Hause gehst. Obwohl dein richtiges Zuhause ja ganz sicher nicht in der «Stadt» ist, sondern da, wo du aufgewachsen bist: Bei ihr.


