Schweiz
Arbeitswelt

«Toys'R'us»-Mitarbeiter: Tiefe Löhne und immer verfügbar

Shoppers shop in a Toys R Us store on Black Friday, Nov. 25, 2016, in Miami. Stores open their doors Friday for what is still one of the busiest days of the year, even as the start of the holiday seas ...
Bild: Alan Diaz/AP/KEYSTONE

«Kassensturz»-Bericht: So beutet «Toys'R'us» seine Angestellten aus

Ständig für Einsätze verfügbar sein – und dies zu vergleichsweise tiefen Löhnen: Das ist laut einem Bericht des «Kassensturz» Alltag für Angestellte des Spielwarenkonzerns «Toys'R'us» in der Schweiz. Die Gewerkschaft UNIA stört sich an den Tiefstlöhnen.
20.12.2016, 22:1821.12.2016, 08:14
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16.66 Franken brutto. Das ist der Stundenlohn, den knapp ein Drittel der Mitarbeitenden vom Spielzeug-Händler «Toys'R'us» erhalten. Dies berichtet die SRF-Konsumentensendung «Kassensturz». Praktisch alle Angestellten seien dabei in Teilzeit angestellt, müssten aber dennoch ständig verfügbar sein.

Es würden nur noch Teilzeit-Stellen ausgeschrieben. Mehrere Verkäuferinnen hätten sich beim Konsumentenmagazin gemeldet und berichteten anonym von den schwierigen Arbeitsverhältnissen.

Die Gewerkschaft UNIA kritisiert in der Sendung die Arbeitsbedingungen von «Toys'R'Us». Sekretärin Nathalie Imboden kritisiert die Lohnpolitik des Spielwarenkonzerns:

«Mit solchen Löhnen kann man in der Schweiz nicht leben.»
Nathalie Imboden, UNIA

Laut ihr erhalten ungelernte Mitarbeitende bei anderen Detailhändlern mindestens 22 Franken pro Stunde. Gemäss Auskünften des Unternehmens erhielten von den insgesamt 240 Angestellten gerade einmal deren zwei mehr als 22 Franken die Stunde.

Franz Schweighofer, Verkaufsleiter von «Toys'R'us» Schweiz, erklärt die tiefen Löhne mit wirtschaftlichen Zwängen im Unternehmen. Würde es diese nicht geben, würde er die Löhne gerne anheben. Und weiter:

«Die Spielwaren-Branche ist von E-Commerce und der Frankenstärke betroffen.»
Franz Schweighofer, Verkaufsleiter von «Toys'R'us» Schweiz

Die Zukunft werde massgeblich von den wirtschaftlichen Bedingungen und Möglichkeiten bestimmt sein, so Schweighofer im Interview. «Wenn es die Rahmenbedingungen zulassen, werden wir versucht sein, die Löhne anzupassen.» (blu)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P. D.
20.12.2016 23:51registriert Oktober 2015
Firmen fürchten weder Regierungen noch Gesetze, geschweige denn Gerichte. Firmen fürchten sich nur vor Kunden die nicht in ihre Läden kommen.
Wenn also «Toys'R'Us» meint, sie müssten hier und in anderen Ländern Hungerlöhne bezahlen, so müsste zum globalen Boykott der Läden aufgerufen werden, bis das Management sich bequemt anständige Löhne zu garantieren. Nach ein paar Tagen würden sie einknicken.
Das geht aber nur, wenn sowas global koordiniert wird.
NUR,
es gibt kein globales Forum. Und deshalb bleibt es bei 16.-
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Pasch
21.12.2016 00:00registriert Oktober 2015
Na wenns für "anständige" Löhne nicht reicht dann ist der ganze Laden überflüssig.

Konnte während meiner ersten Weiterbildung beim grossen C Samstags im Lager schufften gehen, hab da 25.- gekriegt und war echt froh drum...
Das waren dann 120% (inkl. 100% Festanstellung, wo anderst) plus Abendschule... anderst ging das damals nicht, harte aber gute Zeiten.

Aber diese Masche kennt man ja schon von unseren Nachbarn. Ich hoffe da wird was unternommen bevor solche Praktiken zum Alltag werden... Dann doch lieber den ganzen verda...en Laden dicht machen. Hat ja niemand wirklich was davon.
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redeye70
21.12.2016 07:03registriert Mai 2016
Gerne würde ich erfahren was die Gehälter der Manager sind. Ich bin mir doch ganz sicher, wenn es der Firma so schlecht geht sind die Manager sicher mit gutem Beispiel vorangegangen und verzichten im selben Ausmass auf eine marktgerechte Entlöhnung.
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