Schweiz
Italien

Zu wenig Exorzisten für immer mehr Klienten: Vatikan schlägt Alarm

Exorzist
Szene aus dem US-amerikanischen Horrorfilm «Der Exorzist».bild: Screenshot

Zu wenig Exorzisten für immer mehr Klienten: Vatikan schlägt Alarm 

Mangelberuf Teufelsaustreiber: Den weltweit rund 400 speziell ausgebildeten katholischen Priestern im Internationalen Exorzisten-Verband AIE steht eine wachsende Zahl von Klienten gegenüber.
03.12.2016, 16:4603.12.2016, 16:52
Mehr «Schweiz»

Die steigende Nachfrage hängt mit immer verbreiteteren okkulten und satanistischen Praktiken zusammen, wie der Mediendienst der Italienischen Bischofskonferenz laut Kathpress am Samstag mitteilte.

Erschwerend kommt dem Bericht zufolge hinzu, dass die «Kämpfer gegen das Böse» auf dem Globus ungleich verteilt sind: Von den 404 Priestern des Exorzisten-Verbands und 124 Hilfskräften – geschulten Laien – arbeiteten allein 240 Priester und 62 Helfer in Italien. Das europaweit zweithöchste Aufgebot hat demnach Polen mit 120 Teufelsaustreibern, die allerdings nicht dem Verband angehören, sondern der nationalen Bischofskonferenz zugeordnet sind.

Zwei Exorzisten für die Schweiz 

In der Schweiz sind den Angaben zufolge zwei Exorzisten der Organisation tätig, in Deutschland und Österreich jeweils drei. In ganz Afrika zählt der Verband gerade einmal sechs Mitglieder, zwei davon in Simbabwe.

Hinsichtlich der Berufsstandards sei «eine ernsthafte und ständige Bildung» nötig, sagte Verbandspräsident Francesco Bamonte. Um die kirchlichen Regeln – etwa auch zur Zusammenarbeit mit Medizinern und Psychologen – in der Praxis zu vertiefen, erarbeitet die 2014 vom Vatikan anerkannte Vereinigung mit Sitz in Rom dem Bericht zufolge eigene Leitlinien.

Über die Zahl der Personen, die sich wegen mutmasslicher Besessenheit an einen Exorzisten wenden, gebe es keine verlässlichen Angaben, hiess es weiter. Zeichen für dämonisches Wirken seien eine spontane Kenntnis fremder Sprachen, das Wissen um verborgene Dinge, unerklärliche Körperkräfte und Abscheu gegenüber allem Heiligen. (rar/sda/apa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
33 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
olivier vincent
03.12.2016 17:14registriert Juni 2016
Und dieser völlig absurde Verein der an Dämonen glaubt und daran, dass man plötzlich andere Sprachen sprechen könne, wird von unserem Staat auch noch geschützt und subventionert..
Schlimmer noch, in Gerhard Pfister hat dieser Verein sogar einen neuen mächtigen Lobbyisten. Wenn der mit seiner "Rückbesinnung auf christliche Werte" so weiter fährt zahlt wohl bald die Krankenkasse den Besuch beim Exorzisten:(
Wo sind nur unsere guten aufklärerischen Werte hin?
Und nein Gerhard, Aufklärung ist kein christlicher Wert.
8017
Melden
Zum Kommentar
avatar
Turbi
03.12.2016 17:56registriert Juli 2015
Preisfrage. In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?
628
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wilhelm Dingo
03.12.2016 18:34registriert Dezember 2014
Die Welt spinnt.
484
Melden
Zum Kommentar
33
Passagier-Boom auf Problem-Strecke: Jetzt planen die SBB mehr Züge nach München
Trotz instabilem Betrieb steigt die Zahl der Passagiere auf den Zügen nach München stark an. Jetzt wollen die SBB weiter ausbauen – möglicherweise auch, um Flixtrain zuvorzukommen. Auf den Zügen nach Österreich könnte es zu einer grossen Neuerung kommen.

Der Sonntag war einer dieser Tage: Von sieben Zügen von München nach Zürich kamen drei pünktlich an ihr Ziel, zwei mit einer Verspätung und zwei gar nicht. Von einem stabilen, pünktlichen Betrieb sind die Eurocitys weit entfernt, auch wenn sich die Situation zuletzt gebessert hat.

Zur Story