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Lara Gut-Behrami

Lara Gut will die 26-jährige Schweizer Durststrecke im Schatten der Gesamtweltcup-Duelle beenden

Marcel Hirscher: Holt er als erster Österreicher den Gesamtweltcup dreimal in Serie?
Marcel Hirscher: Holt er als erster Österreicher den Gesamtweltcup dreimal in Serie?Bild: AP/AP
Sieben Kristallkugeln zu vergeben

Lara Gut will die 26-jährige Schweizer Durststrecke im Schatten der Gesamtweltcup-Duelle beenden

In der Lenzerheide stehen in den nächsten fünf Tagen die letzten Entscheidungen im Ski-Weltcup an. Im Schatten der engen Kämpfe um den Gesamtweltcup steht Lara Gut vor dem Gewinn der Super-G-Kristallkugel. 
12.03.2014, 06:3512.03.2014, 09:58
Reto Fehr
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Neun Rennen in fünf Tagen und dann ist die Skisaison 2013/14 Geschichte. Während dem Teamwettkampf noch immer ein Mauerblümchendasein beschieden ist, geht es in sieben der zehn Disziplinen noch um die Wurst. Vorzeitig als Disziplinen-Sieger feiern lassen konnten sich bisher Aksel Lund Svindal in der Abfahrt und im Super-G sowie Mikaela Shiffrin im Slalom.  

In der Lenzerheide werden prächtiges Wetter und gut präparierte Pisten erwartet. Svindal lobt: «Für den Sport ist eine faire Rennstrecke und gute Sicht wichtig. In der Vergangenheit hatten wir mit Absagen zu kämpfen, dieses Jahr sieht alles gut aus und die Stimmung ist positiv.» 

Das Programm: 
Mittwoch

09.30 Uhr: Abfahrt Männer

11.30 Uhr: Abfahrt Frauen

Donnerstag

09.30 Uhr: Super-G Männer

11.30 Uhr: Super-G Frauen

Freitag

10.30 Uhr: Teamevent

Samstag

09.00 Uhr: Slalom Frauen, 1. Lauf

10.00 Uhr: Riesenslalom Männer, 1. Lauf

11.30 Uhr: Slalom Frauen, 2. Lauf

12.30 Uhr: Riesenslalom Männer, 2. Lauf

Sonntag

09.00 Uhr: Slalom Männer, 1. Lauf

10.00 Uhr: Riesenslalom Frauen, 1. Lauf

11.30 Uhr: Slalom Männer, 2. Lauf

12.30 Uhr: Riesenslalom Frauen, 2. Lauf 

Weltcup-Punkte-Verteilung

Bild
Bild: So viele Weltcuppunkte gibt es in der Lenzerheide zu verteilen.

Schweizer Männer zum dritten Mal ohne Kristallkugel

Mit dabei sein können beim Weltcupfinale traditionell nur die besten 25 der Disziplin, alle Fahrer mit über 500 Punkten sowie die Olympiasieger, Weltmeister und Juniorenweltmeister. Diese letzte Regelung brachte Sandro Viletta den Startplatz ein. Als Super-Kombi-Olympiasieger darf er zwischen der Abfahrt und dem Slalom wählen. Nach Platz 2 im Training hat er sich für die Speeddisziplin entschieden. Als Juniorenweltmeisterin wäre Corinne Suter im Super-G und der Abfahrt startberechtigt, sie entschied sich aber für die FIS-Rennen in Andorra, um sich einen fixen Startplatz im nächsten Weltcupwinter zu sichern. 

Glück hatte Carlo Janka, der sich in der Abfahrt und im Riesenslalom als letzter Startberechtigter noch qualifizierte. Das Gegenteil widerfuhr Beat Feuz: Rang 26 im Super-G und der Abfahrt. Allerdings ist jetzt schon klar, dass die Schweizer Männer zum dritten Mal in Serie ohne Kristallkugel bleiben werden.

Schweizer Teilnehmer
Männer: Patrick Küng, Didier Défago (beide Abfahrt und Super-G), Carlo Janka (Abfahrt, Super-G und Riesenslalom), Luca Aerni (Slalom) und Sandro Viletta (Abfahrt).
Frauen: Lara Gut, Dominique Gisin (beide Abfahrt, Super-G und Riesenslalom), Fabienne Suter (Abfahrt und Riesenslalom), Marianne Kaufmann-Abderhalden, Fränzi Aufdenblatten, Nadja Jnglin-Kamer (alle Abfahrt), Wendy Holdener und Denise Feierabend (beide Slalom).
Team: voraussichtlich Luca Aerni, Marc Gini, Reto Schmidiger, Wendy Holdener und Denise Feierabend.  

Anders als üblich erhalten beim Finale nur die Top 15 Weltcuppunkte. Daher macht es meist wenig Sinn, dass ein Fahrer, der auf den Gesamtweltcup spekuliert, sich beispielsweise ausnahmsweise für den Slalom meldet. Wir zeigen hier, wer wo Titelchancen hat:

Gesamtweltcup Männer

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Screenshot: Fis

Obwohl auch Alexis Pinturrault, Ted Ligety und Felix Neureuther noch rechnerische Chancen hätten, wird das Duell zwischen Marcel Hirscher (1050 Punkte) und Aksel Lund Sivndal (1046) entschieden. Beide haben noch drei Rennen Zeit, um die grosse Kristallkugel zum insgesamt dritten Mal gewinnen. Svindal tat dies 2007 und 2009, Hirscher strebt nach 2012 und 2013 den Hattrick an. Er wäre damit nach Gustavo Thöni (1971 bis 1973), Ingemar Stenmark (1976 bis 1978) und Phil Mahre (1981 bis 1983) der vierte Athlet, dem dies gelingt. Hirscher verzichtet auf dem Weg dahin auf die Abfahrt, nimmt aber beim Super-G teil; Svindal wird im Slalom passen. Er gewann im Stangenwald zuletzt im Jahr 2009 Punkte. Das Duell ist völlig offen, Svindal sagt: «Die Chancen stehen 50:50. Es werden Kleinigkeiten entscheiden.» 

Gesamtweltcup Frauen

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Screenshot: Fis 

Auch bei den Frauen läuft die Entscheidung auf ein Duell hinaus. Maria Höfl-Riesch (1180) und Anna Fenninger (1151) trennen nur 29 Zähler. Obwohl Höfl-Riesch noch in vier Disziplinen Chancen auf Punkte hat, dürfte die Österreicherin Fenninger leicht im Vorteil sein. Denn wie Höfl-Riesch twitterte, fühlt sie sich nicht gut. Das Abfahrtstraining am Dienstag liess die Gesamtweltcupsiegerin von 2011 sausen. Im letzten Jahr wurde sie Zweite hinter der damals überragenden Tina Maze. Dieser Platz droht erneut. Mindestens aufs Podest kann Lara Gut noch hoffen. Dafür muss die Tessinerin allerdings 32 Punkte auf Tina Maze und 87 auf die verletzte Tina Weirather wett machen. 

Abfahrt Männer

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Screenshot: Fis 

Aksel Lund Svindal hat die Kristallkugel auf sicher. 

Abfahrt Frauen

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Screenshot: Fis

Maria Höfl-Riesch reicht der 15. Rang für den Sieg in dieser Disziplin auf jeden Fall. Eingeholt könnte die Deutsche nur werden, wenn Anna Fenninger siegt und sie selbst nicht in die Top 15 fährt. 

Super-G Männer 

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Screenshot: Fis

Aksel Lund Svindal hat die Kristallkugel auf sicher. 

Super-G Frauen 

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Screenshot: Fis

Lara Gut weist 38 Punkte Vorsprung auf Tina Weirather aus. Die Liechtensteinerin ist allerdings verletzt und deshalb nicht am Start. Anna Fenninger müsste gewinnen oder Zweite werden, sonst kann sie die Tessinerin nicht mehr verdrängen. Bei einem Sieg der Österreicherin muss Lara Gut mindestens 9. werden. Es wäre der erste Disziplinensieg der Schweizerinnen seit Sonja Nef im Riesenslalom 2002. Letztmals im Super-G war mit Michela Figini 1988 eine Schweizerin die beste der ganzen Saison.

Riesenslalom Männer 

Bild
Screenshot: Fis

Mit Ted Ligety und Marcel Hirscher duellieren sich die beiden Dominatoren der letzten Jahre. Ligety holte sich die Kugel 2010, 2011 und 2013, Hirscher konnte 2012 triumphieren. Hirscher reicht ein vierter Platz auf jeden Fall zum Disziplinensieg und wenn Ligety seinerseits nicht mindestens Vierter wird, ist die Sache auch gegessen. Gewinnt Ligety, muss Hirscher Dritter werden, wird Ligety Zweiter, muss Hirscher Achter werden, wird Ligety Dritter oder Vierter, muss Hirscher in die Top 15 fahren.

Riesenslalom Frauen 

Bild
Screenshot: Fis 

Auch hier gibts ein Duell. Die Schwedin Jessica Lindell-Vikarby und Anna Fenninger machen die Kugel unter sich aus. Mit 14 Zählern ist der Rückstand der Österreicherin gering. Schlägt sie die Schwedin, reicht Rang 2 auf jeden Fall zum Sieg, wird sie Dritte, darf Lindell-Vikarby nicht besser sein als Rang 5, wird Fenninger Vierte, darf Lindell-Vikarby höchstens auf Rang 8 fahren, wird Fenninger Fünfte, darf es bei der Schwedin im Maximum Platz 9 sein.  

Slalom Männer 

Bild
Screenshot: Fis 

Hier findet ein spannender Dreikampf statt. Hirscher und Neureuther sind mit Siegen sicher auch Disziplinengewinner. Gewinnt Henrik Kristoffersen, darf Neureuther nicht besser als Rang 4 sein, Hirscher nicht besser als Rang 3.  

Slalom Frauen 

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Screenshot: Fis 

Mikaela Shiffrin verteidigt ihren Titel aus dem Vorjahr. 

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