Sport
Ski

Mikaela Shiffrin eine Klasse für sich – Holdener und Co. nach dem ersten Lauf weit zurück

Slalom in Aspen, Schlussstand
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:39,81.
2. Veronika Velez Zuzulova (Slk) 3,07 zurück
3. Frida Hansdotter (Sd) 3,26
7. Wendy Holdener (Sz) 5,27
13. Michelle Gisin (Sz) 5,75
22. Denise Feierabend (Sz)​ 6,36

Mikaela Shiffrin fährt die Konkurrenz in Grund und Boden und verbessert fast 48-jährige Bestmarke

Mikaela Shiffrin ist in ihrer Domäne in eine neue Dimension vorgestossen. Die Amerikanerin gewinnt den ersten von zwei Weltcup-Slaloms in Aspen im US-Staat Colorado mit 3,07 Sekunden Vorsprung. So deutlich hat noch keine Fahrerin in dieser Sparte dominiert.
28.11.2015, 19:1328.11.2015, 22:51
Mehr «Sport»

Die Siegerin und das Podest

Mikaela Shiffrin ist nicht nur dank ihrem fahrerischen Talent die beste Slalom-Fahrerin der Gegenwart. Ein weiteres Mal demonstrierte die Amerikanerin auch ihre grosse mentale Stärke. Gestern trat sie auf, als habe es die Enttäuschung im Riesenslalom tags zuvor nicht gegeben. Das bittere Ausscheiden in den letzten Toren mit dem Sieg vor Augen war abgehakt, der Fokus war uneinschränkt auf den Saisonauftakt in ihrer bevorzugten Disziplin gerichtet.

Auf dem Weg zu ihrem 15. Weltcup-Sieg im Slalom (und dem 16. insgesamt) hatte Mikaela Shiffrin schon im ersten Lauf keine Zweifel an einer beherzten Reaktion auf das ärgerliche Erlebnis im Riesenslalom gelassen. Sie diestanzierte Veronika Velez Zuzulova, die auch im Schlussklassement Platz 2 vor der Schwedin Frida Hansdotter einnahm, als erste Verfolgerin bereits am Morgen um 1,38 Sekunden. Und im zweiten Durchgang legte sie noch einen drauf und mit neuerlicher klarer Bestzeit abermals erstaunliche 1,44 Sekunden und mehr zwischen sich und die Konkurrenz.

Die 3,07 Sekunden Vorsprung in der Endabrechnung bedeuten Rekord. So deutlich hat bislang noch keine Fahrerin einen Weltcup-Slalom dominiert. Den bisherigen Bestwert hatte die Französin Florence Steurer gehalten, die Anfang März 1968 in Abetone (It) mit exakt drei Sekunden Differenz auf ihre Landsfrau Annie Famose triumphiert hatte.

Zuzulova, Shiffrin und Hansdotter. 
Zuzulova, Shiffrin und Hansdotter. 
Bild: X02835

Die Schweizerinnen

Die beste der drei Schweizer Finalistinnen war Wendy Holdener. Die Schwyzerin, als Nummer 8 in der Weltcup-Startliste dank der Wettkampfpause von Tina Maze und dem Rücktritt von Kathrin Zettel in den exklusiven Zirkel der besten sieben vorgerückt, sorgte mit Platz 7 für einen Saisonauftakt in ihrer bevorzugten Disziplin, auf dem sie aufbauen kann.

Michelle Gisin, im ersten Lauf zeitlich auf praktisch identischer Höhe mit Wendy Holdener, folgt im Gesamtklassement auf Position 13. Denise Feierabend fand sich in Rang 22 wieder und damit in jener Region, in der sie sich im vergangenen Winter fast ausnahmslos eingereiht hatte.

Rahel Kopp verpasste die Qualifikation für den zweiten Lauf. Chiara Gmür bei ihrem Weltcup-Debüt und Charlotte Chable schieden aus.

Wendy Holdener fährt dank gutem zweiten Durchgang auf den 7. Rang.
Wendy Holdener fährt dank gutem zweiten Durchgang auf den 7. Rang.
Bild: X02835

Die Neuerung

Der erste Slalom des Winters brachte eine Neuerung in der Kurssetzung, im Fachjargon «Single Pole» genannt. Erstmals bestehen die Richtungsänderungen im Weltcup nicht mehr aus zwei Flaggen, sondern lediglich aus einer einzelnen Torstange. Die Ausnahme bilden die in der Vertikalen gesetzten Passagen. (si)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
30 Jahre seit Sennas tödlichem Unfall: «Als hätte man Jesus live ans Kreuz genagelt»
1. Mai 1994: An diesem Sonntag um 14.17 Uhr findet das schwarze Wochenende von Imola seinen traurigen Höhepunkt. Einen Tag nach dem tödlichen Unfall von Roland Ratzenberger verliert die Formel 1 mit Ayrton Senna den «König der Rennfahrer».

Mit leicht geneigtem Kopf sitzt Ayrton Senna in seinem völlig zerstörten Williams. Der 34-jährige Brasilianer hat an diesem Sonntag um 14.17 Uhr in der siebten Runde des Grand Prix von Imola bei Tempo 321 die Kontrolle über seinen Boliden verloren und ist in der Tamburello-Kurve mit 214 km/h in spitzem Winkel in die Betonmauer gekracht. Alles bremsen nützt nichts mehr, sein Auto ist unlenkbar, es zerbricht in seine Einzelteile. Eine halbe Milliarde TV-Zuschauer hält den Atem an.

Zur Story