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Formel 1: Alfa Romeo Sauber blickt mit Zuversicht der Saison 2018 entgegen

Sauber driver Charles Leclerc of Monaco steers his car during a Formula One pre-season testing session at the Catalunya racetrack in Montmelo, outside Barcelona, Spain, Tuesday, Feb. 27, 2018. (AP Pho ...
Formel-1-Neuling Charles Leclerc bei Testfahrten in Montmelo.Bild: AP

Wieso Sauber zuversichtlich ist, dass es endlich wieder aufwärts geht

Im Zürcher Formel-1-Team, das nun unter Alfa Romeo Sauber firmiert, ist nicht nur der Name neu. Ein Kleeblatt soll der Equipe Glück bringen – am liebsten schon am Wochenende beim Saisonstart in Australien.
21.03.2018, 17:27
David Bernold
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Die Sehnsucht nach einer Leistungssteigerung in Hinwil ist gross. Zwei Saisons mit mehrheitlich enttäuschenden Ergebnissen sind genug. Nun soll es endlich wieder aufwärts gehen. Das heisst: Weg vom letzten Platz in der Team-Hierarchie der Formel 1. Frédéric Vasseur, der im vergangenen Juni als Teamchef die Nachfolge der freigestellten Monisha Kaltenborn angetreten hat, definiert die Ziele konkret. «Wir müssen unseren Rückstand verkürzen und unsere Performance während der Saison stetig verbessern», sagt der Franzose.

HANDOUT - Frontansicht des neuen Alfa Romeo Sauber C37, veroeffentlicht am Dienstag, 20. Februar 2018. Das neue Auto zeigt deutliche Unterschiede zu seinem Vorgaenger auf - zum einen wegen des technis ...
Die Frontansicht des neuen Alfa Romeo Sauber C37.Bild: ALFA ROMEO SAUBER

Solche und ähnliche Worte waren in der Vergangenheit oft zu hören gewesen von den Verantwortlichen, die folgenden Taten vermochten die Einschätzungen dann aber meist nicht zu bestätigen. Dass diese Saison nicht wieder einen enttäuschenden Verlauf nimmt, dafür sind sie im Zürcher Oberland beim Bau des neuen Autos neue Wege gegangen. «Aus technischer Sicht ist die Philosophie des C37 im Vergleich zum Vorgängermodell eine andere», sagt der Technische Direktor Jörg Zander.

Signifikante Veränderungen nahmen die Ingenieure vor allem beim aerodynamischen Konzept vor. Die Besonderheiten sollen die Bandbreite der Möglichkeiten betreffend Anpassungen an die gegebenen Streckenbedingungen vergrössern und dazu beitragen, das Auto im Verlauf der Saison zu verbessern.

Ericsson durfte bleiben, Wehrlein wurde ersetzt

An den finanziellen Ressourcen sollte die Weiterentwicklung nicht mehr scheitern. Seit die Waadtländer Longbow Finance SA im Juli vorletzten Jahres im Auftrag der schwedischen Industriellen-Familie Rausing den Rennstall käuflich erworben hat, stehen genügend Mittel zur Verfügung. Geld wird auch laufend in zusätzliches Personal investiert. Rekrutiert werden neue Arbeitskräfte primär für die Aerodynamik-Abteilung.

Enthuellung Alfa Romeo Sauber C37 Formel 1 Rennwagen mit Charles Leclerc und Marcus Ericsson. Weiterer Text ueber ots und www.presseportal.ch/de/nr/100018961.(PPR/obs/RACERFISH/Racerfish)
Das neue Sauber-Duo: Ericsson (links) und Leclerc.Bild: PPR

Das Personal in den Cockpits ist zur Hälfte neu. Marcus Ericsson konnte dank seinen schwedischen Landsleuten, auf deren Unterstützung er seit Jahren zählen kann, seinen Platz als Stammfahrer halten. Im anderen Auto nimmt anstelle des Deutschen Pascal Wehrlein nunmehr der Monegasse Charles Leclerc Platz. Der Neuling, der sein Talent in den vergangenen zwei Jahren mit den Titelgewinnen in der GP3-Serie beziehungsweise in der Formel 2 mit Nachdruck bestätigt hat, entstammt der Nachwuchsabteilung von Ferrari, womit die Zusammenarbeit zwischen den beiden Equipen noch einmal vertieft wurde.

Alfa Romeos Rückkehr nach über drei Jahrzehnten

Ferrari liefert erneut Antriebsstrang und Getriebe. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr steht dem Schweizer Rennstall auf Motorenseite das aktuelle Modell zur Verfügung. Dank den zusätzlichen Pferdestärken soll, so glauben sie in Hinwil, ein weiteres Manko aus der Vorsaison getilgt sein.

HANDOUT - Cockpitansicht des neuen Alfa Romeo Sauber C37, veroeffentlicht am Dienstag, 20. Februar 2018. Das neue Auto zeigt deutliche Unterschiede zu seinem Vorgaenger auf - zum einen wegen des techn ...
Das Kleeblatt soll Glück bringen.Bild: ALFA ROMEO SAUBER

Der neue Team-Name zeugt von einem neuen Titelsponsor. Die Partnerschaft mit Alfa Romeo geht indessen über den Schriftzug hinaus. Sie umfasst nach offizieller Lesart unter anderem den strategischen, technologischen und kommerziellen Bereich. Mit Alfa Romeo kehrt eine Traditionsmarke nach über 30 Jahren Absenz in die Formel 1 zurück. Das zur Fiat Chrysler Gruppe gehörende Unternehmen hatte mit dem Italiener Giuseppe Farina und dem Argentinier Juan Manuel Fangio die ersten zwei Formel-1-Weltmeister gestellt. Das letzte Engagement von Alfa Romeo in der Rennserie mit einer eigenen Equipe hatte von 1979 bis 1985 gedauert.

Mit Alfa Romeo könnte sich Sauber sprichwörtlich das Glück ins Boot geholt haben. Zumindest das auf der Motorhaube der Autos angebrachte Emblem lässt diesen Schluss zu. «Quadrifoglio», so der Name des Symbols, das seit fast 100 Jahren die leistungsstärksten Autos von Alfa Romeo ziert, heisst übersetzt «vierblättriges Kleeblatt». (sda)

So sieht der Alfa Romeo Sauber C37 aus

Bald soll es in Saudi-Arabien auch Taxifahrerinnen geben

Video: srf/SDA SRF
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Siebenstein
21.03.2018 19:13registriert Dezember 2016
Geld ist keine Garantie für Erfolg in der Formel 1, das haben schon ganz andere Teams auf die bitterste Weise lernen müssen.
Es ist dem Sauber-Team zu wünschen, dass das nötige Quäntchen Glück jetzt einmal bei ihnen ist und ihnen im Verborgenen kein Bein gestellt wird, die Formel 1 war schon immer ein Haifischbecken...^^
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Jason84
21.03.2018 18:51registriert März 2016
Solange man talentierte Fahrer durch Paydriver ersetzt, geht da nichts aufwärts.
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Sir-Smack-A-Lot
21.03.2018 20:05registriert August 2017
Ich hab Insidernews aus Hinwil, alsbald das Alfa Logo am Auto angebracht war, wurde am Karbonchassie Rost gefunden und das nicht zu knapp.Keiner hat eine Erklärung dafür .
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