Im Konflikt zwischen den Angestellten der Genfer Verkehrsbetriebe (TPG) und der TPG-Führung ist ein Durchbruch erzielt worden. Laut den Gewerkschaften sicherte die Unternehmensleitung zu, dass es keine Entlassungen geben wird. Die Angestellten hatten aus Angst um ihre Arbeitsplätze Mitte November gestreikt.
Sie legten am 19. November die Arbeit nieder, weil laut den Gewerkschaften eine unveröffentlichte Leistungsvereinbarung bei den TPG den Abbau von 100 Stellen inklusive 63 Entlassungen vorsah. Im Genfer Stadtzentrum fuhren wegen des Streiks weder Busse noch Trams.
Zum Streik aufgerufen hatte die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV), die unter den 1900 TPG-Angestellten 740 Mitglieder zählt.
Die Verkehrsbetriebe sind finanziell unter Druck, weil das Genfer Stimmvolk am 18. Mai 2014 einer Volksinitiative für tiefere ÖV-Preise zustimmte. Der TPG fehlen deshalb über 15 Millionen Franken Einnahmen pro Jahr.
Die neue Leistungsvereinbarung 2015-2018 wurde noch nicht vom Grossen Rat debattiert und verabschiedet. Das Personal der Genfer Verkehrsbetriebe wollte aber bereits im Vorfeld ein Zeichen gegen den drohenden Stellenabbau setzen.
Ob der Konflikt endgültig gelöst ist, hängt unter anderem von einer Versammlung der Angestellten ab, die in der Nacht auf Donnerstag durchgeführt werden soll, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft SEV sagte. Die Vereinbarung mit der Unternehmensleitung werde den Angestellten vorgestellt und diese müssten über das weitere Vorgehen entscheiden, erklärte die Sprecherin. (feb/sda)