Jetzt haben sie also begonnen, die Rosenspiele einer Horde Hoden um die holde Hodel. Pardon. Noch einmal: Die «Killerbraut» (Alain) und «Riesenbombe» (Marcello) Frieda Hodel hat jetzt endlich die Auswahl zwischen sechzehn Männern mit Muskeln. Frieda hat selbst enorm viele Muskeln und sie ist auch Model und sie sieht gut aus, und damit die Männer neben ihr nicht so furchtbar abfallen, sind die meisten von ihnen auch aus dem körperfixierten Bereich. Also Models, Personal Trainer, Thaiboxer, Masseure und so.
Trotzdem heisst Friedas Topfavorit nach der ersten Sendung Marcello und ist Bankangestellter mit dem Herzenswunsch «eine Familie zu gründen und diese nicht verhungern zu lassen». Oder ist es doch Bodybuilder Marco, der sagt, von aussen möge er stark scheinen, aber in seinem Herzen drin «bricht manchmal was»? Schon verwechselt. Schon vergessen. Wahrscheinlich wegen Friedas feucht verruchtem Augenaufschlag. Die «Chatz» (Alain) kann das echt gut.
Die crazieste Beschreibung der Killerbraut kam von Roman, 38, Informatiker: «Wenn Schönheit velofahren könnte, müsste Frieda das Matterhorn raufbremsen!» Und Sebastian, 31, aus Deutschland, der weiss, dass «eine Beziehung wie Fussball» ist, nämlich ein Teamsport mit einem gemeinsamen Ziel, schrieb eine Gedicht auf Frieda, von dem sich die andern sicher waren, dass er es «aus dem Internet» habe. Hatte er aber nicht. Das Gedicht geht so – und übertrifft an Tiefe definitiv alle Lyrikversuche der legendären Beate aus «Schwiegertochter gesucht»:
Wow. Whatever.
Mitten ins Herz getroffen hat Frieda ausgerechnet den Jüngsten, Emanuel, 23, der noch vor dem ersten Treffen Megaangst hatte, dass sie seine Tattoos («live fast, love hard») nicht mögen würde. «Ich werde allen zeigen, wie man Romantik mit Crazyness verbindet», sagte der Bub, bevor ihn Friedas Augen niederstreckten und er nur noch schmachten konnte: «S' Herzli pöpperlet immer na wie wild.» Er gestand ihr schliesslich, er suche in einer Beziehung «Halt», gerade auch «im Winter, damit man nicht so alleine ist». Frieda sei «tägg i mis Herz», verriet er in der Vorschau auf Folge zwei.
Aber wer weiss schon, ob Emanuel «authentisch» ist, wie der Sprecher immer wieder sorgenvoll fragt – «sind alle sechzehn Männer wirklich authentisch?» – oder doch nicht einfach schwul. Auf jeden Fall ist er «megasweet», um Friedas liebstes Lieblingswort auch mal zu brauchen.
Und was sucht eigentlich Frau Frieda? Der unerschrockene «Heisssporn» (3+), der «Eyecatcher» (eine Freundin) mit dem offenherzigen Kühlschrank und dem Job, der ihr «Spass macht», weil sie dabei «gesund bleibt»? Frau Frieda sucht ganz traditionell einen Mann, der abends, nach der Arbeit, zuhause auf sie wartet und keine Angst vor ihr hat. «Wie mein Vater soll auch mein Traummann so ruhig, so gelassen sein.»
Am meisten faszinieren sie «Kreativität und Sensibilität». Weshalb wir ihr an dieser Stelle unbedingt zum sanften Aargauer Koch Daniel, 32, raten, der sie ruhig und gelassen mit einer aus einer Rande geschnitzten Rose überraschte.
Aber vielleicht will sie ja am Ende doch Model Alain, der sie «zehnmal geiler» als Beyoncé findet und sich selbst einen «Tsunami» nennt. Was auf einer thailändischen Insel besonders empfindungsfrei ist. Oder den starken Stjepan, mit dem sie ein so schönes «flirtyhaftes» Gespräch hatte. Oder den arabischstämmigen Schotten und Masseur James aus Basel mit dem einzigen Hipster-Outfit. Oder auch einfach gar keinen.
Bis dahin wird noch manch heisse Woche auf Ko Samui ins Land ziehen und manche Rose verwelken und viel pathetischer und total authentischer Quatsch geredet werden, wie etwa von einem blonden Jungen, der das Rosencamp verlassen musste und mit den Worten ging: «Ein schockierendes Gefühl. Ich fühle Schmerz.»
2.: #teamjames
3.: kann ihr bitte jemand sagen, dass es nicht "innerliche werte" heisst?
4.: zum glück ist das hier anonym und niemand wird je wissen, dass ich den müll tatsächlich geschaut habe