Dominique Giroud und drei weitere wegen des Verdachts auf Hackerangriffe inhaftierte Männer sind am Mittwoch aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Nach einer zweiten Konfrontationseinvernahme bestand gemäss der Genfer Staatsanwaltschaft keine Kollusionsgefahr mehr
Vergangene Woche sowie am Mittwoch wurden die vier Verdächtigen in zwei Konfrontationseinvernahmen befragt, wie die Genfer Staatsanwaltschaft am Mittwochabend mitteilte. Die Versionen der drei Verdächtigen gehen weiterhin stark auseinander.
Die Untersuchung wird fortgesetzt. Dominique Giroud, ein Privatdetektiv, ein professioneller Hacker sowie ein Mitarbeiter des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) wurden am 11. Juni auf Anordnung der Genfer Staatsanwaltschaft verhaftet. Sie stehen im Verdacht, Hackerangriffe auf Computer von zwei Journalisten der «Le Temps» und des Westschweizer Radio und Fernsehen RTS vorgenommen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hielt am Mittwochabend fest, dass der NDB nie eine Rolle im Zusammenhang mit den Hackerangriffen gespielt habe. Der beschuldigte Mitarbeiter habe die ihm vorgeworfenen Handlungen ausserhalb seiner beruflichen Tätigkeit ausgeführt.
Die Affäre Giroud sorgt vor allem in der Westschweiz seit Monaten für Schlagzeilen. Gegen den bekannten Weinhändler laufen mehrere Verfahren. Sein Firmenimperium soll Einnahmen von rund 13 Millionen Franken unterschlagen haben. Zudem wird Giroud beschuldigt, über 350'000 Liter Wein gepanscht zu haben. Unter anderem soll die Weinkellerei billigen Fendant in St-Saphorin-Flaschen verkauft haben. (viw/sda)