Schweiz
Sozialhilfe

Biel bleibt die Sozialhilfehochburg der Schweiz

Biel bleibt die Sozialhilfehochburg der Schweiz

22.10.2019, 09:3022.10.2019, 09:16
Mehr «Schweiz»

Obwohl die Sozialhilfequote im Jahr 2018 in Biel erstmals deutlich gesunken ist, bleibt die bernische Stadt am Jurasüdfuss diesbezüglich die Hochburg in der Schweiz. Entlang des Jurabogens ist das Risiko, in der Sozialhilfe zu landen, am grössten.

Biel

Die Stadt Biel mit Bahnhof am Donnerstag, 9. August 2012. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
Bild: KEYSTONE

Die Sozialhilfequote in Biel BE ist 2018 um 0.5 Prozent auf 11 Prozent gesunken, wie den neusten Kennzahlen der Städteinitiative Sozialpolitik zu entnehmen ist. Biel, Lausanne und Basel, die drei Städte mit den höchsten Sozialhilfequoten, liegen alle am Jurabogen.

In Lausanne ist die Quote im Vergleich zum Jahr 2017 noch deutlicher gesunken als in Biel und liegt noch bei 7.8 Prozent.

Lausanne

Die Kathedrale auf ein Hügel übertrohnt die Altstadt und das Seebecken. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE

In Basel sind 6.6 Prozent der Bevölkerung auf Sozialhilfe angewiesen.

Basel

Während die Finanzbranche Aufwind verspürt, bleibt die Industrie unter Druck. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE

Eine Sozialhilfequote von 5 Prozent und mehr haben auch die Städte Winterthur ZH (5.6 Prozent) und Bern (5.0 Prozent).

Winterthur

Aussicht auf Winterthur ab dem Hauptgebaude der Winterthur Versicherungen in Winterthur am Dienstag, 6. September 2005. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
Bild: KEYSTONE

Am anderen Ende der Skala der 14 Referenzstädte befinden sich Uster ZH und Zug mit einer Quote von je 1.7 Prozent. Damit bestätigt sich 2018 insgesamt der Trend stabiler oder sinkender Sozialhilfequoten.

Zug

Die Bautaetigkeit in der Stadt Zug ist weiter gestiegen am Freitag, 23. August 2013. Das Bauvolumen in der Stadt Zug erreicht im Jahr 2013 einen neuen Rekordwert...(KEYSTONE/Alexandra Wey)
Bild: KEYSTONE

Pro Einwohner wendet die Stadt Biel mit netto 1100 Franken pro Jahr deutlich am meisten für die Sozialhilfe auf. In Winterthur sind es 741 Franken, in Basel 601 Franken pro Einwohner.

Das grösste Sozialhilferisiko haben Alleinerziehende und geschiedene Männer. Die Quote bei den Einelternhaushalten liegt in allen Städten über 10 Prozent. In Biel lebte 2018 eins von fünf Kindern in einer Familiensituation, die ganz oder teilweise auf Sozialhilfe angewiesen ist.

Den Löwenanteil der Sozialhilfebeziehenden machen Ausländerinnen und Ausländer aus. Am höchsten ist er in Schlieren (61 Prozent) und Biel (59 Prozent). Jeder fünfte Ausländer ist in Biel von Sozialhilfe abhängig, diese Quote ist mindestens fast doppelt so hoch wie in den anderen 13 Referenzstädten. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Flüchtlingshäuser Bucheggstrasse
1 / 18
Flüchtlingshäuser Bucheggstrasse
Dieses heruntergekommene Haus an der Bucheggstrasse vermietet Besitzer Urs Tschenett an Flüchtlinge, Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene.
quelle: watson / watson
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die Sozialhilfe nimmt uns Schweizern die Frauen weg!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ironiker
22.10.2019 10:54registriert Juli 2018
80% der Steuereinnahmen in Biel fliesen in die Sozialhilfe. Würde diese Kosten nicht der Kanton tragen, hätte es die Stadt längst verblasen.

Die Stadt hat 860 Millionen Schulden. Schulhäuser verfallen, Gerüste mit Dächer schützen die Fussgänger vor herabfallender Fassadenteile.

Dafür werden pro Jahr 17 Mio. an Subventionen ausgeschüttet. Und wir sprechen hier nicht nur von Kitas. 4 Mio fürs Sinfonieorchester, 125k fürs Schachfestival, etc.

Ich weiss, ich bin hier in einem eher linken Medium. Aber Rot/Grün reitet diese Stadt seit Jahrzehnten ins Verderben und ist nicht bereit was zu ändern!
15437
Melden
Zum Kommentar
avatar
givemeajackson .
22.10.2019 10:40registriert Oktober 2019
jeder neunte sozialhilfebezüger... wenn man sich das bildlich vorstellt ist das eine unfassbare quote!
362
Melden
Zum Kommentar
12
Zu mild und zu nass: März setzt Trend der letzten Monate fort

Der März 2024 ist über die gesamte Schweiz gesehen rund zwei Grad Celsius zu mild und zu nass gewesen. Damit reihe sich der März lückenlos in die deutlich zu milden letzten Monate ein, teilte der private Wetterdienst Meteonews am Donnerstag mit.

Zur Story