Biel bleibt die Sozialhilfehochburg der Schweiz
Obwohl die Sozialhilfequote im Jahr 2018 in Biel erstmals deutlich gesunken ist, bleibt die bernische Stadt am Jurasüdfuss diesbezüglich die Hochburg in der Schweiz. Entlang des Jurabogens ist das Risiko, in der Sozialhilfe zu landen, am grössten.
Biel
Die Sozialhilfequote in Biel BE ist 2018 um 0.5 Prozent auf 11 Prozent gesunken, wie den neusten Kennzahlen der Städteinitiative Sozialpolitik zu entnehmen ist. Biel, Lausanne und Basel, die drei Städte mit den höchsten Sozialhilfequoten, liegen alle am Jurabogen.
In Lausanne ist die Quote im Vergleich zum Jahr 2017 noch deutlicher gesunken als in Biel und liegt noch bei 7.8 Prozent.
Lausanne
In Basel sind 6.6 Prozent der Bevölkerung auf Sozialhilfe angewiesen.
Basel
Eine Sozialhilfequote von 5 Prozent und mehr haben auch die Städte Winterthur ZH (5.6 Prozent) und Bern (5.0 Prozent).
Winterthur
Am anderen Ende der Skala der 14 Referenzstädte befinden sich Uster ZH und Zug mit einer Quote von je 1.7 Prozent. Damit bestätigt sich 2018 insgesamt der Trend stabiler oder sinkender Sozialhilfequoten.
Zug
Pro Einwohner wendet die Stadt Biel mit netto 1100 Franken pro Jahr deutlich am meisten für die Sozialhilfe auf. In Winterthur sind es 741 Franken, in Basel 601 Franken pro Einwohner.
Das grösste Sozialhilferisiko haben Alleinerziehende und geschiedene Männer. Die Quote bei den Einelternhaushalten liegt in allen Städten über 10 Prozent. In Biel lebte 2018 eins von fünf Kindern in einer Familiensituation, die ganz oder teilweise auf Sozialhilfe angewiesen ist.
Den Löwenanteil der Sozialhilfebeziehenden machen Ausländerinnen und Ausländer aus. Am höchsten ist er in Schlieren (61 Prozent) und Biel (59 Prozent). Jeder fünfte Ausländer ist in Biel von Sozialhilfe abhängig, diese Quote ist mindestens fast doppelt so hoch wie in den anderen 13 Referenzstädten. (aeg/sda)


