Digital

Darum waren gestern weltweit gleichzeitig viele Webseiten offline

Darum waren gestern weltweit gleichzeitig viele Webseiten offline

Diverse Internet-Dienste und Webseiten hatten am Donnerstag mit Ausfällen zu kämpfen. Inzwischen ist der Grund bekannt.
23.07.2021, 09:2423.07.2021, 09:24
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online

Viele Internet-Dienste waren am späten Donnerstagnachmittag von einer schwerwiegenden Störung betroffen. Betroffen waren unter anderem Technologie-Konzerne wie Google, Amazon und Microsoft sowie Banken und Fluggesellschaften in den USA, Grossbritannien und Deutschland. Auf der Plattform «allestörungen.de» meldeten Nutzer unter anderem den Ausfall von RTL.de, bild.de und focus.de. Inzwischen sind die Seiten aber wieder erreichbar.

Neben Nachrichtenportalen liefen auch die Webseiten der Deutschen Post, des Bezahlsenders Sky, des Ticketvermittlers Eventim sowie die Homepages der Airlines Easyjet und Eurowings nicht rund. Dort hiess es dann beispielsweise «Daten können derzeit nicht geladen werden» oder «Die Website ist nicht erreichbar».

Das ist die Ursache für die massive Störung

Der Fehler lag bei der US-Firma Akamai, einem der weltweit grössten Dienstleister für die Beschleunigung von Internetdiensten. Akamai berichtet, dass es ein Problem mit dem Edge-DNS-Dienst gegeben habe.

Über Twitter teilte Akamai mit, dass man eine Lösung für das Problem im System angewendet habe. Nach Einschätzung von Akamai funktioniert der Dienst, der für die Ausfälle gesorgt hat, inzwischen wieder normal. Man werde die Situation weiter beobachten und sicherstellen, dass die Auswirkungen vollständig behoben werden. Ein Hackerangriff sei aber definitiv nicht für den Ausfall verantwortlich gewesen, so die Firma.

Von der weltweit aufgetretenen Störung waren unter anderem betroffen:

  • bild.de
  • British Airways
  • Delta Airlines
  • DHL
  • Easyjet
  • Eurowings
  • Eventim
  • focus.de
  • Groupon
  • HBO
  • HSBC
  • Idealo
  • Netflix
  • RTL.de
  • Sky
  • UPS

Ähnliches Problem Anfang Juni in den USA

Tatsächlich hatte es einen Ausfall ähnlicher Grössenordnung bereits vor ein paar Wochen in den USA gegeben. Anfang Juni waren auf einen Schlag die «New York Times», BBC, Twitch, Reddit und viele andere grosse Webdienste nicht mehr erreichbar.

Wie sich schnell herausstellte lag das Problem hier ebenfalls bei einem Content Delivery Network wie Akamai: Beim Unternehmen Fastly hatte ein Konfigurationsfehler dafür gesorgt, dass der Internetverkehr zu den oben genannten Kunden nicht beschleunigt wurde, sondern ausfiel. Auch in diesem Fall war das Problem recht schnell behoben und der Zugriff auf die betroffenen Websites wieder hergestellt.

Dienstleister sorgt eigentlich für schnellen Zugriff

Contend Delivery Services sind Dienstleister, die den Zugriff auf Websites mit besonders vielen Besuchern möglichst schnell und reibungslos sicherstellen. Vereinfacht gesagt betreiben sie ein Netzwerk innerhalb des Internets mit vielen Knotenpunkten, die über den Globus verstreut sind.

Dort werden etwa Inhalte einer oft aufgerufenen Website nochmal hinterlegt. So muss nicht ein Server seine Daten rund um den Globus verschicken, sondern viele kleine Zwischenknoten, die viel dichter an den jeweiligen Nutzern liegen, können diese Inhalte ebenfalls schicken. So wird einerseits die Last auf viele Knoten verteilt und gleichzeitig die Auslieferung beschleunigt.

(cho/t-online)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
50 Beweise, dass es fast unmöglich ist, Deutsch zu lernen
1 / 52
50 Beweise, dass es fast unmöglich ist, Deutsch zu lernen
Mal ehrlich: Welcher Ausländer soll das je verstehen?
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Fünf Schweizer TikToker erzählen, wie sie mit Hass im Internet umgehen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Hunderte Schweizer Webcams streamen intimste Bilder ungeschützt ins Netz
Forscher haben weltweit 40'000 ungeschützte Kameras entdeckt, die private Aufnahmen ins Internet senden. 300 sind es in der Schweiz. Doch das dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein. So schützt du dich.

Das Kinderzimmer, der Vorgarten oder der Hinterhof. Solche Orte lassen viele Schweizerinnen und Schweizer mit internetfähigen Webcams rund um die Uhr überwachen. Aus Sicherheitsüberlegungen. Das Problem dabei: Wer diese Geräte ohne Passwort oder einfach stümperhaft einrichtet, stellt sozusagen ein Fenster ins eigene Privatleben ins Internet. Die Sicherheitskamera mutiert so zum puren Gegenteil von dem, was beabsichtigt war.

Zur Story