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Forschende entdecken Wasserdampf auf Planeten: Warum das aufregend ist

epa07835758 A handout photo made available by the European Space Agency (ESA) on 11 September 2019 shows an artist's impression of the planet K2-18b, it's host star and an accompanying plane ...
So ungefähr könnte der Planet K2-18b aussehen.Bild: EPA

Forschende entdecken Wasserdampf in Atmosphäre von theoretisch bewohnbarem Planeten

11.09.2019, 22:0012.09.2019, 09:23
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Bei der Suche nach Leben ausserhalb unseres Sonnensystems ist ein internationales Forscherteam womöglich einen wichtigen Schritt vorangekommen: Astronomen entdeckten zum ersten Mal Wasserdampf in der Atmosphäre eines fernen Planeten, der seinen Stern in der sogenannten bewohnbaren Zone umkreist.

Das geht aus einer am Mittwoch im Fachmagazin «Nature Astronomy» veröffentlichten Studie hervor. Der Himmelskörper ist den Experten zufolge der «vielversprechendste Kandidat» für die Suche nach ausserirdischem Leben.

«Wasser in einer möglicherweise bewohnbaren Welt zu finden, bei der es sich nicht um die Erde handelt, ist unglaublich aufregend», sagte der Ko-Autor der Studie, Angelos Tsiaras, vom University College in London. «Es führt uns näher zur Antwort auf die grundlegende Frage: Ist die Erde einzigartig?»

«Wir können nicht daraus schliessen, dass sich flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Exoplaneten befindet, aber ich denke, dass dies sehr gut möglich ist»
Mit-Autorin Giovanna Tinetti

Die Entdeckung sei mithilfe des Hubble-Teleskops geglückt, erklärten die Forscher. Der Fund bedeutet demnach aber nicht, dass es tatsächlich Leben auf dem 110 Lichtjahre entfernten Exoplaneten K2-18b gibt.

«Wir können nicht daraus schliessen, dass sich flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Exoplaneten befindet, aber ich denke, dass dies sehr gut möglich ist», betonte die Mit-Autorin Giovanna Tinetti, die ebenfalls am University College in London forscht. Zudem herrsche auf dem Planeten eine Temperatur, die jener der Erde sehr ähnlich sei.

Der Exoplanet K2-18b wurde 2015 vom US-Weltraumteleskop Kepler entdeckt. Er umkreist die Sonne K2-18, einen roten Zwergstern im Sternbild Löwe, in der sogenannten bewohnbaren Zone - also in einem Abstand von seiner Muttersonne, der die dauerhafte Existenz flüssigen Wassers auf seiner Oberfläche ermöglichen könnte. K2-18b besteht wahrscheinlich aus Silikaten wie die Erde, Mars und Venus, sowie aus Eis.

Zuletzt hatte ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Göttingen drei neue Planeten entdeckt, von denen einer womöglich bewohnbar ist. Die im Sternbild Wasserschlange (Hydra) entdeckten Exoplaneten umkreisen den 31 Lichtjahre entfernten Stern GJ 357. Er weist ein Drittel an Masse und Grösse unserer Sonne auf, wie die Universität Göttingen Ende Juli mitgeteilt hatte. (sda/afp)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pi ist genau Drei!
11.09.2019 22:16registriert Februar 2017
Das ist gleichzeitig aufregend und irgendwie frustrieren. 110 LJ sind das 10 hoch 15 km, das ist eine irrsinnige Strecke. mit dem derzeitigen Stand der Technik der bemannten Raumfahrt würde es also etwa 3 mio Jahre dauern um mal dort vorbeizuschauen.
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bibaboo
11.09.2019 23:36registriert Juli 2015
Sollten die uns beobachten können, würden wir uns die nächsten 36 Jahre nicht gerade von unserer besten Seite zeigen.
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sweeneytodd
11.09.2019 23:58registriert September 2018
Ich finde es immer interessant, dass man fremdes Leben anhand unseres Leben definiert. Womöglich wird fremdes Leben auf fremden Planeten eine grundlegend andere Lebensbasis habenn als wir, durchaus auch mit uns nicht bekannten Elementen.
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