Das Wichtigste in Kürze:
Die Aufregung und Sorge war gross, als im September publik wurde, dass im Aargau zwei Kinder und ein Jugendlicher an Tuberkulose erkrankt sind. Die Behörden ordneten Bluttests bei Mitschülern und Lehrkräften an, um herauszufinden, ob sich weitere Personen angesteckt haben.
In Suhr wurden 18 Personen getestet, ein Test war positiv. In Brugg waren von den 19 Tests vier positiv. In Oberkulm war kein Test positiv. Es haben sich also fünf weitere Personen mit der Lungenkrankheit infiziert. Das geht aus der Antwort des Regierungsrates auf einen Vorstoss von Grossrätin Nicole Müller-Boder (SVP) hervor.
Die fünf Personen seien aber nicht erkrankt und damit auch nicht ansteckend, hält die Regierung fest. Ob sich die fünf bei den erkrankten Mitschülerinnen und Mitschülern angesteckt hätten, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden. «Es ist nicht auszuschliessen, dass eine Ansteckung bereits zu einem früheren Zeitpunkt erfolgte.»
Aus der Antwort der Regierung geht ebenfalls hervor, dass 2019 noch zwei weitere Personen an Tuberkulose erkrankten, die Aargauer Schulen besuchen. «Fälle an Schulen sind selten, kommen aber jedes Jahr immer wieder vor», schreibt die Regierung. Häufiger handle es sich um Erkrankungen bei Jugendlichen, während jüngere Kinder selten betroffen seien.
Die Erkrankungsfälle waren in der Schweiz ab 2007 wieder leicht ansteigend, sind aber seit 2017 erneut rückläufig. In den letzten zehn Jahren gab es pro Jahr durchschnittlich etwa 530 Krankheitsfälle. Damit ist die Auftretenshäufigkeit im weltweiten Vergleich sehr niedrig. Im Aargau gab es seit 2000 zwischen 17 und 48 Fälle pro Jahr (siehe Tabelle).
Die SVP-Politikerin wollte vom Regierungsrat auch wissen, ob die Tuberkulose-Fälle «einen direkten Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise» hätten.
Es sei zutreffend, dass in den letzten zehn Jahren die Mehrzahl der Tuberkulose-Erkrankungen in der Schweiz bei Personen aufgetreten sei, die eine andere als die Schweizer Nationalität hätten, schreibt der Regierungsrat.
Dies sei bei gewissen Herkunftsregionen von Asylsuchenden der Fall. Daher seien insbesondere 2015 und 2016 vermehrt Fälle bei Asylsuchenden aufgetreten, weil damals auch mehr Asylsuchende in die Schweiz einreisten. «Allerdings stellt dies keine Gefahr für die Schweizer und Aargauer Bevölkerung dar», hält die Regierung fest.
Tuberkulose sei keine sehr ansteckende Krankheit und könne mit Antibiotika gut behandelt werden. Der Regierungsrat sieht denn in der aktuellen Situation keinen Anlass, die bestehenden Abläufe zu ändern oder zusätzliche Massnahmen zu ergreifen.
(aargauerzeitung.ch)
Zum Glück ist man selbst in der SVP-Hochburg Aargau nicht so bescheuert und hat sie zur am zweithäufigsten gestrichenen NR-Kandidatin deklassiert. Selbst für die SVP ist diese plumpe Hetztante nicht tragbar.