MH370

Ein Hightech-Rochen soll die Blackbox der MH370 aufspüren

Bild: Navy Media Content Service (NMCS)
Towed Pinger Locator 

Ein Hightech-Rochen soll die Blackbox der MH370 aufspüren

25.03.2014, 12:3525.03.2014, 18:47
Kian Ramezani
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Trümmer haben sie zwar immer noch keine gefunden, doch nach den bahnbrechenden Analysen der britischen Satellitenfirma Inmarsat gehen die Suchtrupps fest davon aus, dass MH370 über dem Indischen Ozean abstürzte. Damit bricht eine neue Phase der Suchaktion an: Die Ortung und Bergung des Flugdatenschreibers. Ohne diese sogenannte Blackbox dürfte es unmöglich sein zu klären, was in jener Nacht auf den 8. März an Bord der Boeing 777-200 ER passierte. 

Ein sogenannter Towed Pinger Locator («geschlepptes Ping-Ortungsgerät») der US-Marine ist unterwegs in die Region und wird versuchen, das Signal der Blackbox einzufangen. Das Gerät, das wie ein Rochen durch die Tiefen des Ozeans gleitet, kann Signale aus bis zu drei Kilometer Entfernung empfangen. Zusätzliche Reichweite bringt eine sechs Kilometer lange Leine. Im Suchgebiet vor der Westküste Australiens ist das Meer zwischen 1000 und 7000 Meter tief. 

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Bild: Wikimedia Commons/KDS444

«Wir brauchen Glück», sagte John Goglia, ein früheres Mitglied der US-Behörde für Verkehrssicherheit, gegenüber AP. «Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, das Signal der Blackbox einzufangen, solange diese noch funktioniert.» Das Gesetz schreibt vor, dass Flugdatenschreiber nach einem Crash mindestens 30 Tage lang senden. Je nach Zustand der Batterie können noch einmal rund 15 Tage hinzukommen. MH370 stürzte vor 17 Tagen ab.

Wie ein Rochen: Towed Pinger Locator

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Wenn das Signal der Blackbox erlischt, bevor es von den Suchtrupps entdeckt wird, kommt ein Seitensichtsonar zum Einsatz. Dieses sendet Schallimpulse ins Wasser und erzeugt ein Echo, das von Experten ausgewertet wird. Auffällige Objekte auf dem Meeresboden, die dort eigentlich nichts zu suchen haben, können so aufgespürt werden. Das Seitensichtsonar wird entweder wie der Ping Locator an einer Leine herabgelassen oder auf ein Mini-U-Boot montiert.

Ein solches Mini-U-Boot fand 2011 das Wrack von Airt France 447, die 2009 über dem Atlantik abgestürzt war. Ein zweites U-Boot mit einer hochauflösenden Kamera bestätigte den Fund jenseits jeglichen Zweifels und ermöglichte schliesslich die Bergung der Blackbox. Die Aktion zog sich über zwei Jahre hin und kostete 40 Millionen Dollar – ein Hinweis, wie lange die Lösung des Rätels um MH370 dauern könnte.

Mini-U-Boot «Abyss» spürte 2011 per Sonar das Wrack der Air France 447 auf

Bild: EPA/DPA / IFM GEOMAR
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