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Wikileaks-Gründer Assange verliert ecuadorianische Staatsbürgerschaft

Wikileaks-Gründer Assange verliert ecuadorianische Staatsbürgerschaft

28.07.2021, 08:42
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FILE - In this Friday May 19, 2017 file photo, Julian Assange greets supporters outside the Ecuadorian embassy in London. Britain
Julian AssangeBild: keystone

Ein Gericht hat dem Wikileaks-Gründer Julian Assange die ecuadorianische Staatsbürgerschaft entzogen. Bei der Verleihung der Staatsbürgerschaft an den gebürtigen Australier 2017 seien verwaltungsrechtliche Fehler gemacht worden, berichtete die Zeitung «El Comercio» am Dienstag unter Berufung auf ein Verwaltungsgericht in der Hauptstadt Quito. Assanges Anwalt Carlos Poveda kündigte an, Rechtsmittel gegen die erstinstanzliche Entscheidung einzulegen.

Assange wartet derzeit im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh auf eine Entscheidung über den Auslieferungsantrag der US-Regierung. Die Vereinigten Staaten werfen ihm vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und auf der Internet-Plattform Wikileaks veröffentlicht zu haben. Damit sei das Leben von Informanten in vielen Ländern in Gefahr gebracht worden. Im Falle einer Verurteilung in den USA droht ihm eine langjährige Haftstrafe.

Assange war 2012 vor der Auslieferung in Ecuadors Botschaft in London geflüchtet. Dort erhielt er Asyl und 2017 auch die ecuadorianische Staatsbürgerschaft. Die Regierung des südamerikanischen Landes plante damals, Assange einen Diplomatenstatus zu verleihen und ihn so sicher aus der Botschaft bringen zu können. Später kam es allerdings zu Spannungen zwischen Quito und Assange. Die ecuadorianische Regierung kassierte 2019 den Asylstatus wieder und Assange wurde wegen des Verstosses gegen Kautionsauflagen von der britischen Polizei festgesetzt. (aeg/sda/dpa)

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Sieben Jahre in der Botschaft: Der Fall Julian Assange
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Sieben Jahre in der Botschaft: Der Fall Julian Assange
Sommer 2010: Von Juli bis Oktober veröffentlicht die Enthüllungsplattform Wikileaks rund 470'000 als geheim eingestufte Dokumente, die mit diplomatischen Aktivitäten der USA und mit den Kriegen in Afghanistan und im Irak zu tun haben. Weitere 250'000 Dokumente kommen später hinzu.
quelle: shutterstock.com
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Julian Assange in der Botschaft Ecuadors festgenommen
Video: srf
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11 Kommentare
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fabianhutter
28.07.2021 09:53registriert Januar 2016
Es ist ein verdammter Skandal, dass Assange immer noch im Gefängnis sitzt.
Jedes Land, das auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit gebaut ist, müsste energisch bei den Briten protestieren.
Dass wir uns einfach damit abgefunden haben, wie die Pressefreiheit vor die Hunde geht, bestürzt mich zutiefst.
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Cpt. Jeppesen
28.07.2021 09:51registriert Juni 2018
Ich bin mir sicher das hat nichts mit der Handelsbeziehung zwischen Ecuador und den USA zu tun, ganz sicher nicht...
Da wurde keinerlei Druck ausgeübt, ganz sicher.
Und falls vielleicht doch, ein Mensch gegen das Wohl von Millionen...

Ich verstehe nicht wie man so stolz auf seine Demokratie sein kann um dann die Personen, die aufzeigen, dass es Probleme in der Demokratie hat, so mies zu behandeln. Gross Britannien hat eigentlich keinen Grund mehr Assange festzuhalten. Er ist nur noch politisches Faustpfand. Verheizt für Machtinteressen anderer.
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