42 Prozent der US-amerikanischen Steuerflüchtlinge haben ihr Geld auf Schweizer Bankkonten versteckt gehalten. Dies zeigt eine Studie über die erste US-Teilamnestie, die der Rechnungshof der amerikanischen Regierung ausgewertet hat. Durchgeführt wurde die Untersuchung im Auftrag der ständigen Untersuchungskommission des Senats. Die Zahlen wurden am Freitag auf Tagesanzeiger.ch/Newsnet publik gemacht und liegen der Nachrichtenagentur sda vor.
Die Zahlen lassen wenig Interpretationsspielraum zu: 5427 der 12'900 analysierten Konten von US-Steuerflüchtlingen lagen auf Schweizer Banken. 1058 oder 8 Prozent der Konten fanden sich bei britischen Banken, und je 4 Prozent bei kanadischen, französischen, israelischen und deutschen Finanzinstituten. Ausgewertet wurde die erste Teilamnestie aus dem Jahr 2009, die den Steuersündern eine reduzierte Busse anbot und sie vor einer Haftstrafe bewahrte.
Dass die Schweiz an der Spitze steht, dürfte wenig überraschen, hatten die US-amerikanischen Behörden doch nach dem Auffliegen der illegalen, aktiven Beihilfe der UBS zum Steuerbetrug alle Schweizer Banken und ihre Kunden aufs Korn genommen. Zum ersten Mal zeigt sich nun, dass mehr als die Hälfte dieser Kunden aus den Bundesstaaten Kalifornien, New York und Florida kommen.
Erst am Mittwoch war eine ähnliche Studie zu französischen Steuersündern publiziert worden. Demnach haben rund 80 Prozent der französischen Steuerflüchtlingen Bankkonten in der Schweiz gehabt. Aus den Selbstanzeigen der vergangenen acht Monate flossen Frankreichs Fiskus bisher rund 280 Millionen Franken zu. (whr/sda)