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«Opfer von ‹Cancel Culture›»: Banjo-Spieler verlässt Mumford & Sons

«Opfer von ‹Cancel Culture›»: Banjo-Spieler verlässt Mumford & Sons

25.06.2021, 13:1026.06.2021, 11:07
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FILE - In this Sunday, May 26, 2019 file photo, Winston Marshall of Mumford & Sons performs at the BottleRock Napa Valley Music Festival at Napa Valley Expo, in Napa, Calif. Marshall says he is le ...
«Mumford & Sons»-Mitglied Winston Marshall geht.Bild: keystone

Nach scharfer Kritik an seinem Lob für einen umstrittenen, konservativen Journalisten verlässt Banjo-Spieler Winston Marshall die britische Folkrockband Mumford & Sons. Mit dem Schritt wolle er seine Bandkollegen schützen, teilte Marshall mit.

Die Zeitung «Telegraph» kritisierte am Freitag, der Musiker sei Opfer der «Cancel Culture» geworden. Damit meinen britische Konservative das Phänomen, dass Menschen in der Öffentlichkeit verurteilt werden, weil sie sich nicht an vermeintlich geltende Standards, etwa politische Korrektheit, halten.

Marshall hatte im März ein kritisches Buch von Andy Ngo über die Antifa gelobt und den umstrittenen Reporter einen «mutigen Mann» genannt. Daraufhin hagelte es in Sozialen Medien Kritik, einige Nutzer warfen dem Musiker vor, er verbreite Faschismus. Marshall entschuldigte sich.

This Sept. 5, 2012 photo shows the band Mumford and Sons, fromleft, Ben Lovett, Winston Marshall, Ted Dwane and Marcus Mumford, in Franklin, Tenn. Emmylou Harris, an iconic singer and member of the Co ...
Mumford & SonsBild: AP

In einer Mitteilung vom Donnerstag betonte er nun aber, er habe sich damals nur entschuldigt, um Druck von seinen Bandkollegen zu nehmen. Vielmehr trete er aus der Gruppe aus, um problemlos seine Meinung sagen zu können. «Ich könnte bleiben und mich weiterhin selbst zensieren, aber es wird mein Gefühl der Integrität untergraben. Es würde an meinem Gewissen nagen.» Marshall sagte, er verurteile Links- wie Rechts-Extremismus.

Die Alben von Mumford & Sons sind in Grossbritannien mehrfach mit Platin ausgezeichnet worden. Der Banjo-Spieler ist der Sohn des Hedgefonds-Managers Paul Marshall, einem der Finanziers des neuen konservativen TV-Senders GB News, der «Cancel Culture» den Kampf angesagt hat und die für ihre demonstrative Unabhängigkeit bekannte BBC herausfordern will. Er sei stolz auf seinen Sohn, twitterte Paul Marshall. (aeg/sda/dpa)

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110 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Stormranking
25.06.2021 13:41registriert November 2015
Andy Ngo ein Verbreiter vieler verschwörungstheorien der unter anderem behauptete das die antifa das kapitol stürmte und direkt mit rechtsextremen gruppierungen wie den proud boys in kontakt steht, teilweise sogar zusammenarbeitet aber ja diese böse böse cancel culture...
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Brettspiel
25.06.2021 15:39registriert Oktober 2014
Warum fühlt sich nie jemand zu unrecht in die linke Ecke gedrängt?
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Unicron
25.06.2021 14:29registriert November 2016
Jaja, "Cancel Culture", das neue Wort der Konservativen welche sich als Opfer inszenieren wenn sie Konsequenzen für kontroverse Aussagen tragen müssen.

Btw, eine Christliche Vereinigung versucht grad die Disney+ Serie Loki zu canceln, weil angedeutet wurde dass der Hauptcharakter Bi-Sexuell sei.
Ist das jetzt auch Cancel Culture?
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