Fliegen ist immer noch nicht klimafreundlich und sollte deshalb so oft wie möglich vermieden werden. Aber! Es soll ja Situationen geben, in denen man einfach keine andere Möglichkeit hat.
Und wie ätzend ist es dann bitte, wenn man beim Check-in den mittleren Sitz zugewiesen bekommt? Aus dem Fenster gucken geht nur am Gesicht des im Schlaf sabbernden Nachbarn vorbei, falls er oder sie nicht den Plastikladen runtergezogen hat. Beine ausstrecken? Sowieso Fehlanzeige: links fremde Knie, rechts noch mehr fremde Knie.
Die schwierigste Frage aber bleibt: Wohin mit den Ellbogen? Und selbst wenn man schnell und geistesgegenwärtig genug war, vor dem Eintreffen der Sitznachbarn die Armlehnen runterzuklappen, wird diese Frage trotzdem unbeantwortet bleiben, bis das Anschnall-Lichtchen zum letzten Mal wieder ausgeht. Es gibt nämlich einfach keinen Platz. Vier Armlehnen. Sechs Ellbogen. Kann nicht aufgehen. Ein neuer Sitz will dieses Problem endlich lösen: der S1 vom Start-up Molon Labe Seating aus Colorado.
Der Trick dabei ist, dass der Sitz in der Mitte einige Zentimeter nach hinten verschoben wird. So soll mehr Schulterraum entstehen. Ein kleines Treppchen auf der Armlehne sorgt dafür, dass es bei drei Sitzen in einer Reihe endlich Platz für sechs Ellbogen gibt. Der Passagier oder die Passagierin in der Mitte kann die Ellbogen dann auf das «Treppchen» weiter unten legen, die aussen Sitzenden auf das obere. Klingt jetzt vielleicht immer noch nicht wahnsinnig berauschend. Hinzu kommt aber noch: Der mittlere Sitz wird auf diese Weise breiter als die beiden äusseren. Und zwar um ganze drei Inch, also knapp acht Zentimeter.
Laut CNN ist der Sitz bereits von der Federal Aviation Administration zugelassen worden. Molon-Labe-Seating-Gründer Hank Scott sagte dem US-Sender, dass zwei Airlines die Sitze bereits im April oder Mai kommenden Jahres installieren wollen, zunächst nur für Inlandflüge. Welche Airlines das sind, sagte Scott nicht.
(tam)