Die israelische Armee hat interne strafrechtliche Ermittlungen zu acht weiteren Vorfällen während des Gaza-Kriegs eingeleitet. Wie die Armee am Samstag mitteilte, ordnete der Militärgeneralstaatsanwalt die Untersuchungen der «aussergewöhnlichen Vorfälle» an.
Untersucht werden demnach unter anderem der Tod zweier palästinensischer Ambulanzfahrer und ein Luftangriff auf ein Haus in Chan Junis im Süden des Gazastreifen am 20. Juli, bei dem 27 Zivilisten getötet worden waren.
Die Armee hatte im September bereits Ermittlungen zu fünf Vorfällen angeordnet. Untersucht wurden unter anderem ein Angriff auf eine UNO-Schule am 24. Juli im nördlichen Beit Hanun mit 15 Toten und ein Angriff auf einen Strand von Gaza-Stadt am 16. Juli, bei dem vier Kinder getötet wurden.
Beide Attacken waren von der UNO und den USA verurteilt worden. Der UNO-Menschenrechtsrat hat eine eigene Untersuchungskommission zu möglichen Kriegsverbrechen im Gaza-Konflikt eingerichtet.
Bei dem siebenwöchigen israelischen Militäreinsatz im Juli und August waren laut örtlichen Rettungskräften mehr als 2140 Palästinenser getötet worden, ein Grossteil davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 67 Soldaten und sechs Zivilisten. (trs/sda/afp)