80 oder mehr Tote nach Anschlag in Diplomatenviertel von Kabul

80 oder mehr Tote nach Anschlag in Diplomatenviertel von Kabul

31.05.2017, 10:40

Beim schweren Anschlag im Diplomatenviertel der afghanischen Hauptstadt Kabul sind möglicherweise 80 oder mehr Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete das afghanische Gesundheitsministerium. Demnach sind 350 Menschen bei der gewaltigen Explosion verletzt worden.

Der Anschlag wurde nach Angaben des Innenministeriums von einem Selbstmordattentäter verübt, der sich auf dem Sanbak-Platz mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug in die Luft sprengte. Das Innenministerium gab die vorläufigen Opferzahlen tiefer an: Demnach starben mindestens 64 Menschen und 320 wurden verletzt.

Die gewaltige Explosion hatte das Quartier der afghanischen Hauptstadt im morgendlichen Stossverkehr erschüttert. Mehr als 50 Fahrzeuge seien zerstört oder beschädigt worden, erklärte das Innenministerium. Unter den Verletzten waren auch Frauen und Kinder.

In der Nähe des Anschlagsortes liegen mehrere ausländische Botschaften. In der Gegend liegen auch Ministerien und das NATO-Hauptquartier. Nach Angaben der französischen Regierung wurden die deutsche und die französische Botschaft beschädigt. Über ausländische Opfer war zunächst nichts bekannt.

Achter Anschlag seit Jahresbeginn

Die Autobombe, die vermutlich in einem Wassertankwagen versteckt war, war am Mittwochmorgen gegen 8.30 Uhr Ortszeit im Diplomatenviertel von Kabul explodiert.

Bislang hat sich keine Gruppe zu der Tat bekannt. Es ist der achte schwere Anschlag in Kabul seit Jahresbeginn. Hunderte Menschen sind bei diesen Anschlägen der radikal-islamischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet oder verletzt worden.

Anfang Mai waren bei einem Sprengstoffanschlag auf ausländische Soldaten mindestens acht Menschen getötet worden. Die Terrormiliz IS reklamierte diese Tat für sich. Im März hatten Angreifer ein Militärspital in Kabul gestürmt und mindestens 38 Menschen getötet. Mehr als 70 weitere Patienten, Ärzte und Pfleger wurden verletzt. (sda/dpa/reu/afp)

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