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Groupon wechselt erneut den Chef aus – Aktie stürzt ab

Groupon-Chef Eric Lefkofsky muss das Feld räumen.
Groupon-Chef Eric Lefkofsky muss das Feld räumen.
Bild: MIKE BLAKE/REUTERS

Groupon wechselt erneut den Chef aus – Aktie stürzt ab

Groupon feierte sich einst als das am schnellsten wachsende Unternehmen der Geschichte und wurde als potenzieller Börsenstar gehandelt. Doch jetzt wechselt die Firma erneut den Chef aus und die Aktie verliert dennoch deutlich.
04.11.2015, 05:44
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Nach gut zweieinhalb Jahren an der Spitze muss Mitgründer Eric Lefkofsky das Feld räumen. Er wird durch Rich Williams abgelöst, der bisher für das operative Geschäft zuständig war, wie Groupon am Dienstag mitteilte.

Gleichzeitig gab Groupon bekannt, dass das Unternehmen im vergangenen Quartal 27.6 Millionen Dollar verloren hat. Schon ein Jahr zuvor hatte es einen Verlust von über 21 Millionen Dollar gegeben. Der Umsatz stagnierte bei gut 713 Millionen Dollar. Groupon erklärte das mit Gegenwind durch den starken Dollar.

Die Anleger liessen die Aktie nach all den Nachrichten um mehr als ein Viertel abstürzen. Damit wurde die Groupon-Aktie, die beim Börsengang vor vier Jahren noch 20 Dollar kostete, nur noch für 3 Dollar gehandelt.

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Schon zum regulären Schlusskurs von Dienstag war Groupon nur noch 2.5 Milliarden Dollar wert. Das Unternehmen soll einst ein bis zu sechs Milliarden Dollar schweres Kaufangebot von Google ausgeschlagen haben.

Mehr Marketing

Bei Groupon können Restaurants, Dienstleister und andere Geschäfte Rabatt-Coupons anbieten, um Kunden zu werben. Ausserdem verkauft Groupon selbst Waren mit Preis-Abschlägen. Das Unternehmen wuchs in den ersten Jahren rasant, doch eine überhastete internationale Expansion sorgte dann für hohe Verluste.

Gründer Andrew Mason musste im Februar 2013 den Chefsessel räumen, sein Mitstreiter Lefkofsky übernahm. Jetzt kehrt er wieder auf Posten des Verwaltungsrats-Präsidenten zurück.

Der neue Chef Williams kündigte in einem Interview mit dem Technologie-Blog «Recode» an, er wolle die Marketing-Ausgaben erhöhen, um mehr Kunden anzulocken. Ausserdem will Groupon mehr Konsumentenelektronik verkaufen. Williams ist seit 2011 bei Groupon und in dieser Zeit auch schon für Marketing sowie das Nordamerika-Geschäft verantwortlich.

Prognose unter Erwartungen

Mit der neuen Strategie würden die bisherigen Umsatzerwartungen im laufenden Quartal um bis zu 100 Millionen Dollar unterschritten, hiess es. Und auch die Prognose für das kommende Jahr lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Zugleich sollen 2016 bis zu 200 Millionen Dollar mehr für Marketing ausgegeben werden.

Groupon arbeitete in den vergangenen Jahren daran, die Abhängigkeit von per E-Mail verschickten Newslettern zu verringern und zu einer Schnäppchen-Datenbank zu werden, auf die Nutzer bei Bedarf zugreifen. Zudem will sich Groupon stärker als Plattform für lokale Geschäfte etablieren. (dwi/sda/dpa)

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