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«Linke Deutschlehrer»: Aargau will Neutralität der Mittelschulen prüfen

«Linke Deutschlehrer»: Aargau will politische Neutralität der Mittelschulen prüfen

11.03.2022, 15:0611.03.2022, 15:18
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Die Alte Kantonsschule Aarau.
Die Alte Kantonsschule Aarau.Bild: az

Die politische Neutralität an den Aargauer Mittelschulen soll unter die Lupe genommen werden. Der Regierungsrat will die entsprechende Forderung eines FDP-Grossrats erfüllen. Die Umfrage bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen soll auf wissenschaftlichen Kriterien basieren.

Die repräsentative Umfrage soll einen Überblick geben, ob die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und politischen Fragestellungen «einseitig oder vielschichtig» erfolge, wie der Regierungsrat in seiner Stellungnahme vom Freitag festhält. Geklärt werden soll auch, ob die Pluralität der Meinungen respektiert werden.

Mit der Konzeption und Durchführung der Umfrage will der Regierungsrat eine externe Institution beauftragen. Der Regierungsrat will über die Resultate der Umfrage und seine Schlussfolgerungen dem Grossen Rat einen Bericht erstatten.

Aktuelle Themen diskutieren

Die öffentlichen Schulen müssen gemäss Schulgesetz politisch und konfessionell neutral sein. Gleichzeitig gehört es gemäss Maturitätsanerkennungsreglement der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) zu den Bildungszielen des Gymnasiums, die geistige Offenheit und die Fähigkeit zum selbstständigen Urteilen der Schülerinnen und Schüler zu fördern, wie der Regierungsrat festhält.

«Dazu gehört zweifellos auch die Auseinandersetzung mit aktuellen, auch politischen Themen», schreibt der Regierungsrat: «Ziel ist es, dass sich Schülerinnen und Schüler mit solchen häufig kontroversen Fragestellungen befassen, diese von mehreren Seiten ausleuchten und lernen, ihre Ansichten mit Argumenten zu untermauern und überzeugend zu vertreten.»

«Linke Deutschlehrer» im Fokus

FDP-Grossrat Adrian Schoop hatte die Forderung erhoben, die politische Neutralität an den Mittelschulen zu prüfen. Es gebe immer wieder Anzeichen dafür, dass Schulleitungen und Lehrpersonen «ein strukturelles Problem mit der geforderten politischen Neutralität haben».

Er stützt sich auf eine Maturaarbeit an der Kantonsschule Baden. In den Fächern Geschichte, Deutsch, Englisch oder Geografie nähmen ein Drittel oder mehr Schüler die Inhalte als «eher links» geprägt war. Rund 61,5 Prozent der Schüler würden ihre Deutschlehrpersonen als «links» oder «eher links» wahrnehmen. (aeg/sda)

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89 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hänsel Thunberg
11.03.2022 15:48registriert August 2021
Es gibt genügend Studien, die Bildung und politische Ausrichtung untersuchten. Zusammengefasst: je mehr Bildung, desto weniger rechts (und Ausnahmen bestätigen die Regel). Von daher ist die linke Ausrichtung der KantilehrerInnen nicht wirklich überraschend.
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ceciestunepipe
11.03.2022 15:47registriert Oktober 2018
Zugleich soll die Schule ein toleranter, diskriminierungsfreier Raum sein und Menschen jeglicher Herkunft und Religion, etc. willkommen heissen. Wenn man dieser Haltung als LP entspricht, ist man dann links? Falls ja, wäre ich froh für meine Kinder. Alles andere ist unabhängig von der Parteizugehörigkeit menschenverachtend und solche Menschen möchte ich nicht als Vorbilder im Unterricht.
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Nino F.
11.03.2022 15:48registriert April 2017
"Er stützt sich auf eine Maturaarbeit an der Kantonsschule Baden."

Chasch no? 😂
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