Knapp zwei Jahrzehnte nach dem Völkermord in Ruanda ist einer der Verantwortlichen in Frankreich zu einer 25 Jahre langen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Ein Pariser Geschworengericht sprach am Freitag den früheren Geheimdienstchef Pascal Simbikangwa schuldig.
Die Anklage hatte ihm Beihilfe zu Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Simbikangwa war 2008 auf der französischen Insel Mayotte im Indischen Ozean festgenommen worden, wo er mit falscher Identität lebte. Der Angeklagte bestritt in der mehr als fünfwöchigen Gerichtsverhandlung bis zuletzt jede Verantwortung.
Im ostafrikanischen Ruanda waren 1994 Spannungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi zu einem Völkermord eskaliert. Rund 800'000 Menschen - meist Tutsi - wurden von Hutu-Milizen ermordet, mehr als eine Viertelmillion Frauen wurden vergewaltigt. (tvr/sda)