Die Stromkosten für das Aufladen des Handys werden massiv überschätzt. Dafür kostet die Energie für andere Haushaltsgeräte umso mehr. bild: iMore
Wie viel kostet das tägliche Aufladen von Handys oder Tablets während eines Jahres? 10 Franken? 100 Franken? Es ist ein Bruchteil davon.
Die schlechte Nachricht vorweg: 2015 sind die Strompreise wieder gestiegen. Im Durchschnitt bezahlen wir gegenüber dem Vorjahr fünf Prozent mehr. Die gute Nachricht: Handys und Tablets verbrauchen weit weniger Strom, als wir allgemein vermuten. Das tägliche Aufladen erweckt den Eindruck, die omnipräsenten Gadgets seien Stromfresser. Das Gegenteil ist der Fall. Selbst wer sein Mobiltelefon täglich vollständig lädt, gibt im ganzen Jahr kaum mehr als einen Franken für den Strom aus.
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Zum Vergleich: Eine stromsparende LED-Sparlampe verursacht pro Jahr ungefähr gleich hohe Kosten. Umweltschonend sind Handys dennoch nicht: Das Problem ist die graue Energie, also die Energie, die für die Herstellung des Geräts verbraucht wird. «Wer nicht jedes Jahr ein neues Handy kauft, spart mehr Energie, als wer jedes Jahr darauf achtet, ein stromsparendes Modell zu kaufen», sagt Felix Nipkow von der Schweizerischen Energie-Stiftung.
Die grosse Differenz von 1 bis 8 Franken zeigt, dass es auch bei LED-Lampen bezüglich Stromverbrauch grosse Unterschiede gibt.
Übrigens: Die meisten Handy-Nutzer laden ihr Gerät über Nacht auf. Das Smartphone bleibt so mehrere Stunden am Stromnetz, obwohl der Akku längst geladen ist. Dies schadet weder dem Akku, noch wird unnötig Strom verbraucht. Moderne Akkus laden sich nicht weiter auf, wenn sie ihre Kapazität erreicht haben.
Bei einer Befragung in Deutschland schätzten Konsumenten die Stromkosten für Tablets auf rund 140 Franken pro Jahr. Effektiv geben wir nur 2 bis 4 Franken für den Tablet-Strom aus. Somit überschätzten die Befragten die Stromkosten um das 35-fache.
Im Vergleich zu den anderen elektronischen Geräten im Haushalt sind Smartphones und Tablets regelrechte Stromsparer, aber schauen Sie selbst!
Die besten 10 Modelle jeder Gerätekategorie (Backofen, Kaffeemaschine, TV-Gerät etc.) finden Sie auf topten.ch.
Der aktuell effizienteste Bildschirm kommt von Eizo und verbraucht pro Jahr gerade mal 2,40 Franken. Mit einem schlechten Gerät bezahlen Sie jährlich rund 13 Franken.
Die Kosten von 4,50 Franken beziehen sich auf den Testsieger, also die stromsparendste Kaffeemaschine. Die verschwenderischste Kapsel-Maschine kostet Sie 28 Franken pro Jahr.
Eine umfassende Übersicht, wie viel Strom welches TV-Gerät verbraucht, finden Sie hier.
Wenn Sie mit dem Tesla S 15'000 Kilometer pro Jahr zurücklegen, zahlen Sie rund 550 Franken für den Strom.
In einem Vierpersonen-Haushalt mit Elektroboiler benötigt das Aufheizen von Wasser pro Jahr rund 4000 Kilowattstunden (kWh) Strom. Das ist etwa gleich viel, wie dieser Haushalt für alle elektrischen Geräte und die künstliche Beleuchtung benötigt.
Weitere Informationen zu den Stromkosten von Haushaltsgeräten finden Sie auf topten.ch und stromverbrauchinfo.de.
EPFL-Professor Andreas Züttel hat eine Art «Wasserstoff»-Batterie entwickelt. Er will damit unsere Energieversorgung revolutionieren.
Ein geläufiges Bonmot über Brasilien lautet: «Es ist das Land der Zukunft – und wird es immer bleiben.» Ältere Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalisten haben gegenüber Wasserstoff eine ähnlich zynische Haltung entwickelt. Seit Jahrzehnten werden sie periodisch zu Anlässen eingeladen, in denen Wasserstoff als das Wunder beschrieben wird, das sämtliche Probleme der Menschheit lösen wird – ausser vielleicht Liebeskummer. Stets sind diese Versprechungen danach irgendwie versandet.
Andreas Züttel …