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10 Kantone genügen für die Schweiz – diese Karte zeigt, wie das aussehen könnte

Absurder Föderalismus 
Absurder Föderalismus 

10 Kantone genügen für die Schweiz – diese Karte zeigt, wie das aussehen könnte

Nichts gegen die Appenzell-Innerrhödler. Aber brauchen sie wirklich einen eigenen Kanton? Die Entlebucher haben schliesslich auch keinen. Die politische Landkarte der Schweiz könnte gerechter aussehen.
26.08.2014, 19:2428.08.2014, 15:56

26 Klein- und Kleinststaaten tummeln sich auf den gerade mal gut 40'000 Quadratkilometern des Kleinstaats Schweiz. Mit Verlaub: Das sind zu viele. Föderalismus ist, das bezweifeln nur wenige, eine gute Sache. Aber man kann es auch übertreiben. 

Und geben wir es ruhig zu: Die heutige politische Landkarte der Schweiz spiegelt vor allem die Zufälligkeiten unserer Geschichte wider. Sie ist überholt. Warum sollen die knapp 16'000 Einwohner von Appenzell-Innerrhoden einen eigenen Kanton haben, die gut 22'000 Entlebucher, die durchaus über ein ausgeprägtes Bewusstsein ihrer Identität verfügen, aber nicht?

Kantonsgrenzen sind nicht in Stein gemeisselt

Die heutigen Kantone sind im Übrigen nicht allesamt uralte Gebilde mit einer ehrwürdigen Geschichte. Der Aargau zum Beispiel verdankt seine heutige Form einem Machtwort Napoleons. Und dass die Kantonsgrenzen auch heute nicht in Stein gemeisselt sind, zeigt das Beispiel des Kantons Jura, der sich erst 1979 von Bern löste. 

Untenstehende Karte zeigt die Schweiz mit nur noch zehn Kantonen. Das ist keineswegs radikal – es gibt Vorschläge, die noch weniger Kantone vorsehen. So hat beispielsweise das Bundesamt für Statistik für statistische Erhebungen sieben Grossregionen geschaffen, die allerdings (noch) keine politischen Einheiten sind. 

Bild
Karte: watson

Die Kantonseinteilung in dieser Karte ist selbstredend stark subjektiv geprägt. Sie geht davon aus, dass die konfessionellen Gräben von ehedem heute kaum mehr eine Rolle spielen, trennt dafür stärker entlang der Sprachgrenzen. Ungelöst bleibt indes das Problem der eher strukturschwachen Gebiete; so bilden das Oberwallis und das Berner Oberland einen flächenmässig imposanten Kanton, der aber wenig Einwohner und wirtschaftliches Potential hat. 

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79 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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UNO1
27.08.2014 10:40registriert Juni 2014
1 Kanton wurde vergessen. Was ist mit dem Kanton Sardinien? ;o)
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alingher
27.08.2014 08:43registriert August 2014
Der Artikel geht von der irrigen Annahme aus, die Schweiz sei in Verwaltungseinheiten aufgeteilt. Tatsächlich ist es aber genau umgekehrt: die Schweiz ist nicht in Verwaltungseinheiten aufgeteilt, sondern wird von diesen konstituiert. Oder etwas populärer: die Kantone sind nicht die Verwaltungseinheiten, sondern die "Mitglieder" der Eidgenossenschaft. Diese zu ändern wäre wie wenn Brüssel entscheiden würde, dass die BENELUX zu klein sind für eigene EU-Staaten und man diese zu einem Land zusammenlegen müsse.
So entscheiden auch die Kantone über die Kompetenzen des Bundes und nicht umgekehrt.
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klugundweise
27.08.2014 09:36registriert Februar 2014
Besser Sie füllen das Loch des nicht stattfindenden Sommers mit solchen Fantasien als mit wochenlangem aussüggelen von "Geri-Gate"!
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