Neukirchner geigt Reporter Krabath die Meinung. bild: premiere
27. Februar 2005: Nach einem 0:4 im Derby gegen den GAK ist Günther Neukirchner von Sturm Graz eh schon ziemlich angefressen. Und dann muss er auch noch diesem lästigen Reporter Red und Antwort stehen!
Der GAK ist amtierender österreichischer Meister und geht deshalb als Favorit ins 121. Grazer Derby. Eine Rolle, der er gerecht wird. Denn Sturm Graz ist chancenlos und geht 0:4 unter.
Das ist die Ausgangslage, als TV-Reporter Gerhard Krabath den Sturm-Spieler Günther Neukirchner nach dem Schlusspfiff zu sich bittet. Es entwickelt sich ein Dialog, der dank den Aussagen des Fussballers rasch Kult-Status erreicht.
Das legendäre Kurz-Interview. Video: YouTube/Sky Sport Austria
Wie froh er denn sei, dass der Schiri endlich abgepfiffen habe, will Krabath wissen. Neukirchner auf 180:
Der Reporter bleibt hartnäckig. «Haben Sie nicht Angst gehabt vor einer noch höheren Niederlage? Den Eindruck hatte man jetzt zum Schluss?» Zu viel für Günther Neukirchner, jetzt muss es einfach mal raus:
Nun merkt Reporter Krabath, dass weitere Nachfragen kaum zu einem sinnvollen Ergebnis führen. Er bedankt sich beim Gegenüber und bricht das Interview ab.
Zehn Jahre später schaute sich Günther Neukirchner das Interview gemeinsam mit Journalisten der «Kronen-Zeitung» an. Er habe sich dabei gar nicht erkannt, sagte der 14-fache Nationalspieler. «So impulsiv konnte ich zwar während eines Spiels sein. Aber dass ich so impulsiv bei einem Interview aufgetreten bin, das war für mich neu.»
2x Meister, 3x Cupsieger und in der Champions League aktiv: Neukirchner blockiert einen Schuss von Manchester Uniteds Paul Scholes. Bild: EPA PA
Inhaltlich stehe er nach wie vor zu seiner Kernaussage. «Mir geht es um den Inhalt einer Frage. Aber um mein Wohlbefinden nach einer Niederlage – das interessiert, glaube ich, keinen.»