International
Iran

Ruhani: Der Iran schliesst «bilaterale Gespräche» mit den USA aus

Ruhani: Der Iran schliesst «bilaterale Gespräche» mit den USA aus

03.09.2019, 09:4303.09.2019, 09:43
Mehr «International»
Der iranische Präsident Hassan Ruhani schliesst "bilaterale Gespräche" seines Landes mit den USA aus. (Archivbild)
Will keine Gespräche mit den USA führen: Der iranische Präsident Hassan Ruhani.Bild: AP NY

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat die Idee «bilateraler Gespräche» mit den USA ausgeschlossen. Sein Land lehne derartige Verhandlungen grundsätzlich ab, sagte Ruhani am Dienstag in einer Rede vor dem Parlament in Teheran.

Der Iran könne zudem «in den kommenden Tagen» von weiteren Verpflichtungen aus dem Atomabkommen von 2015 abrücken, wenn die Verhandlungen mit den europäischen Vertragspartnern «bis Donnerstag» keine Ergebnisse brächten.

US-Präsident Donald Trump hatte sich beim G7-Gipfel in Biarritz im Grundsatz zu einem Treffen mit Ruhani bereit erklärt. «Wenn die Umstände stimmen, würde ich dem sicherlich zustimmen», sagte er Ende August.

Trump hatte das internationale Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 aufgekündigt. Seit dem Ausstieg verhängte Washington eine Reihe neuer Sanktionen gegen Teheran.

Der Iran verstiess daraufhin seinerseits gegen Teile des Vertrags. Ab Anfang Juli überschritt das Land die erlaubte Menge von 300 Kilogramm auf 3.67 Prozent angereicherten Urans. Kurz darauf erhöhte der Iran überdies den Anreicherungsgrad auf 4.5 Prozent.

Die europäischen Staaten versuchen, das Atomabkommen noch zu retten. Der G7-Gipfel im französischen Biarritz hatte Hoffnungen auf eine leichte Entspannung im Atomkonflikt geweckt.

Derzeit laufen die letzten diplomatischen Bemühungen, um das Abkommen nach dem Ausstieg der USA noch zu retten. Kernpunkt der Verhandlungen soll nach Angaben aus Parlamentskreisen in Teheran eine Kreditlinie in Höhe von 15 Milliarden Dollar sein, die das EU-Trio (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien) dem Iran zur Verfügung stellen wolle, um das Land im Deal zu halten. (dfr/sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Iran testet zwei weitere Langstreckenraketen
1 / 14
Iran testet zwei weitere Langstreckenraketen
Dieses Bild wurde von Farsnews am 9. März 2016 veröffentlicht. Farsnews ist offiziell unabhängig, gilt aber als unter dem Einfluss der Revolutionsgarde stehend. Weder Ort noch Zeit der Aufnahme lassen sich verifizieren.
quelle: x80001 / handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trump will ein Politikwechsel im Iran
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Damaskus: Anschlag auf Kirche war «abscheuliche Tat»

Nach dem Selbstmordanschlag in einer Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus hat Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa ankündigt, die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Die Tat verurteilte er als «verabscheuungswürdiges Verbrechen», das Unschuldige in einem Gotteshaus traf und das ganze syrische Volk erschütterte. Den Angehörigen der Opfer sprach er sein Beileid aus.

Zur Story