Ein Reptil bestimmt seit einer Woche die Schlagzeilen im Aargau: Der Kaiman im Hallwilersee – ein Fischer will das kleine Krokodil vergangenen Sonntag in Beinwil am See gesehen haben, wie es eine Ente verschlang.
Trotz der glaubwürdigen Schilderung des Fischers kamen Zweifel auf, ob sich er sich nicht doch getäuscht habe – einige machten sich gar etwas darüber lustig. Der Fischer wehrte sich und sagte zur Aargauer Zeitung: «Ich konnte selber nicht glauben, was ich da gesehen habe.»
Die Kantonspolizei Aargau ist nach wie vor überzeugt, dass der Kaiman im Hallwilersee wirklich herumschwimmt. Laut Polizeisprecher Max Suter erhärte sich der Verdacht gar, da sich seit dem öffentlichen Aufruf weitere Augenzeugen gemeldet haben. «Wir bekommen ab und zu Meldungen von Leuten, die sagen, ein ‹krokodilähnliches Tier› gesehen zu haben», so Suter gegenüber TeleM1. Die Leute hätten das Gesehene glaubwürdig geschildert, so Suter. «Wir werden aber nicht überflutet, es sind effektiv einzelne Meldungen.»
Grund zur Panik gibt es sowieso nicht: Das bis zu 1.5 Meter lange Krokodil ist für Menschen ungefährlich, solange man das Reptil nicht provoziere. Deswegen verzichtet die Polizei auf Suchaktionen nach dem vor allem nachtaktiven Kaiman, erklärte Polizeisprecher Bernhard Graser diese Woche. Dafür hat die kantonale Jagdverwaltung mehrere Fotofallen um den See aufgestellt, um den Kaiman aufzuspüren.
Das Strandbad in Beinwil am See verzeichnet seit der ersten Sichtung des Kaimans laut «20 Minuten» eher einen Besucher-Rückgang. «Wir haben seit der Kaiman-Meldung wohl eher etwas weniger Gäste. Dies kann aber auch an anderen Faktoren liegen», so Silvan Suter, Leiter des Strandbads. Die Stimmung sei jedoch entspannt, er habe noch von niemanden gehört, dass er wegen des Kaimans nicht ins Wasser gehe.
(edi)