Das neue Tottenham-Stadion ist endlich fertig. Nach monatelangen Verzögerungen durften die «Spurs»-Fans die neue Arena Ende März zum ersten Mal betreten. Seit 2015 wurde am neuen Tempel gebaut – am Ort, wo einst die White Hart Lane stand. Das neue Schmuckstück der «Spurs» kostete 1,31 Milliarden Franken und ist die modernste Fussball-Arena Europas
Seit Jahren müsste das Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion (auch als San Siro bekannt) dringend renoviert werden. Das ikonische Stadion mit den vier Türmen und einer Kapazität von 80'018 Zuschauern wurde vor dem Champions-League-Final im Frühling 2016 zwar für 23,5 Millionen Euro leicht saniert, doch das war nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Ein Abbau von Barrieren zwischen Tribünen und Spielfeld, neue Toiletten und ein paar zusätzliche VIP-Logen, das war's dann auch schon. Sonst ist seit der WM 1990 nicht viel passiert.
Kein Wunder, sind die AC Milan und Inter Mailand mit der aktuellen Situation mehr als unzufrieden. Lange hatten die «Rossoneri» eigene Stadionpläne, doch nun wollen Milan und Inter zusammenspannen. Die beiden Stadtrivalen planen, eine neue Spielstätte gleich neben dem jetzigen Stadion zu bauen und das altehrwürdige San Siro abzureissen. «Die Klubs glauben, dass ein gemeinsames Stadion im Interesse aller Beteiligten aus finanzieller, administrativer und technischer Sicht ist», hiess es in der Erklärung.
Das neue Stadion soll rund 60'000 Plätze haben und im Sommer 2023 bezugsbereit sein. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht. Ausser, dass die Namensrechte für rund 25 Millionen Euro im Jahr verkauft werden sollen.
Ähnliche Probleme wie in Mailand gibt es in Rom. Das Olimpico wurde zuletzt 2008 renoviert, genügt den Ansprüchen der beiden städtischen Klubs Lazio und AS Roma längst nicht mehr. Deshalb verfolgt die Roma längst eigene Stadionpläne. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2012 bastelt der US-amerikanische Klubpräsident James Pallotta an den Plänen für das «Stadio della Roma», das im Süden der «Ewigen Stadt» am Tiber gelegen aus dem Boden gestampft werden soll.
Bislang existiert das für 52'000 Zuschauer konzipierte Stadion nur als 3D-Animation und das wird sich wohl so bald auch nicht ändern. Die Stadt hat die Pläne nach anfänglichen Bedenken zwar bewilligt und eigentlich sollten die Bauarbeiten im Stadtteil Tor di Valle auf dem Gelände einer ehemaligen Pferderennbahn im März 2017 beginnen, doch immer wieder gab es Probleme: Fristen wurden verschoben und Korruptionsvorwürfe kamen auf.
Neun Personen wurden bei einer Untersuchung zum Bau des Stadions festgenommen, darunter auch der Eigentümer der Baugesellschaft. Mittlerweile hat der Wirbel um das Projekt nachgelassen. Noch in diesem Jahr soll der Bau, der inklusive Ausbau der Infrastruktur (öffentlicher Nahverkehr) rund eine Milliarde Euro verschlingen wird, beginnen. Die Eröffnung würde – wenn alles nach Plan läuft – frühestens in drei Jahren über die Bühne gehen.
Das Stadio Artemio Franchi ist bereits 78-jährig. Für die WM 1990 und 2013 wurde die Heimstätte der AC Fiorentina zwar leicht renoviert, dennoch erfüllt sie die Ansprüche längst nicht mehr. Seit 2017 gibt es konkrete Pläne für ein neues Stadion: Das neue Prachtstück soll rund 40'000 Zuschauer fassen und in unmittelbarer Nähe des Florenzer Flughafens errichtet werden. Die Kosten: knapp 420 Millionen Euro.
Eigentlich hätten in diesem Jahr die Bauarbeiten beginnen sollen, damit man 2021 in die neue Arena hätte ziehen können. Doch wegen finanziellen und politischen Problemen verzögert sich der Baustart auf unbestimmte Zeit. Auf dem «Mercafir»-Areal fanden Ende des letzten Jahres aber immerhin die ersten Bohrungen statt, um den Untergrund zu testen.
Das alte Camp Nou ist mit 99'354 Sitzplätzen zwar das grösste Stadion Europas, ist aber ziemlich in die Jahre gekommen. Bei Regen fehlt das Dach, bei schönem Wetter der Sonnenschutz und die alten Sitze erinnern mehr an ein Museum als an eine moderne Fussball-Arena. Deshalb wird die Heimat des FC Barcelona nach den Plänen des japanischen Architekten Nikken Sakkei komplett umgebaut und erweitert.
Nach der Renovation verfügt das Stadion über 105'000 Sitzplätze, die allesamt überdacht sein werden. Die Fertigstellung des Grossprojekts, das rund 600 Millionen Euro kosten wird, ist für den Beginn der Saison 2023/24 geplant. Lionel Messi wäre dann 36 Jahre alt …
Verschliessbares Dach, komfortablere Sitze bei gleichbleibender Kapazität, eine 360-Grad-Videoleinwand, grosszügige Galerien, gastronomische Gaumenfreuden, ein zweiter Fanshop, eine Dachterrasse, ein eSports-Bereich, eine modernisierte Stadion-Tour – aus einer Kultstätte wird ein hochmoderner Fussballtempel. Wenn das Estadio Bernabéu von Real erst einmal umgebaut ist, bietet es alles, was sich das Fan-Herz wünschen kann.
Das alles hat natürlich seinen Preis: Real rechnet mit Gesamtkosten von 525 bis 575 Millionen Euro, dafür nehmen die Königlichen bei zwei US-amerikanischen Banken einen Kredit auf. Die aktuelle Zuschauerkapazität von 81'044 wird um einige hundert Plätze erhöht. Ende 2022 will man nach 42 Monaten Bauzeit in die neue Arena einziehen, unmittelbar nach dem Ende dieser Saison sollen die Arbeiten am neuen Bernabéu beginnen.
Im Gegensatz zu Stadtrivale Liverpool, das an der Anfield Road auf einen stetigen Ausbau des bestehenden Stadions setzt, plant der FC Everton, den Goodison Park zu verlassen und in einen kompletten Neubau zu ziehen. Nach jahrelanger Suche haben die «Toffees» 2017 am Liverpooler Hafen auf dem Gelände des Bramley Moore Docks einen passenden Ort gefunden und sich mit den Eigentümern auf einen 200-jährigen Mietvertrag geeinigt.
52'000 Zuschauern soll das «New Everton Stadium» Platz bieten, wie in Dortmund soll es seine steile, einrangige Tribüne für die Heimfans geben. Im Stadioninnenraum ist eine grosse Fanzone geplant, von der aus die Fans einen atemberaubenden Blick auf die Stadt haben werden. Der Einzug in die 580-Millionen-Euro-Arena ist für 2023 geplant. Wie das Stadion genau aussehen wird, soll erst im dritten oder vierten Quartal dieses Jahres bekanntgegeben werden. Im Februar sind allerdings erste Bilder des möglichen Designs geleakt worden.
Die Stamford Bridge mit ihren 41'629 Plätzen ist Chelsea schon lange zu klein geworden. Deshalb veröffentlichte der Klub schon im Dezember 2015 Pläne für einen kompletten Neubau auf dem heutigen Areal. Das neue Stadion sollte 60'000 Zuschauer fassen und 1,1 Milliarden Euro kosten. Vorbild für die Architekten Herzog & De Meuron war die Westminster Abbey, Metall-Elemente sollten für einen Silberschein sorgen und an eine Kathedrale erinnern. Für die Zeit der Bauarbeiten (bis 2021/22) wäre Chelsea ins Wembley ausgewichen.
Im März 2018 war der Streit mit einer Anwohner-Familie geschlichtet, es gab grünes Licht für den Baubeginn. Doch Ende Mai stoppte Chelsea wegen des «derzeit ungünstigen Investitionsklimas» die Pläne fürs neue Stadion. Wegen der diplomatischen Krise zwischen Russland und Grossbritannien erhielt Präsident Roman Abramowitsch kein neues Investoren-Visum, weshalb ihm laut BBC die Lust auf das teure Gross-Projekt vergangen ist. Seither hat es keine News mehr zum geplanten Stadion-Neubau gegeben.
Infrastrukturell sind fast alle Bundesliga-Klubs auf dem neusten Stand, doch vor allem der SC Freiburg hinkt zusammen mit Nürnberg und Hertha BSC – dort ist das Stadionprojekt wie der Flughafenbau ins Stocken geraten – seit Jahren hinterher. Zwar wurde das Schwarzwald-Stadion (früher Dreisamstadion) seit dem Aufstieg 1993 immer wieder erweitert, doch wurde es so auch zu einem wenig komfortablen Flickwerk. Schon in eineinhalb Jahren werden die Breisgauer deshalb am Standort Wolfswinkel in der Nähe des Flughafens in eine neue Arena ziehen.
Die neue Heimat des SC wird 35'000 Zuschauer fassen, 131 Millionen Euro kosten und soll zur Saison 2020/21 fertiggestellt sein. Ende März erfolgte die Grundsteinlegung; um das Höhenlimit einzuhalten, muss das Spielfeld um sieben Meter abgesenkt werden. Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Nachhaltigkeit stehen im Zentrum, weshalb die neue Spielstätte nach Fertigstellung zu grossen Teilen mit erneuerbarer Energie versorgt wird.
👷♂️👷♀️ #Grundsteinlegung #SCF pic.twitter.com/TMxCXPEVOz
— SC Freiburg (@scfreiburg) 29. März 2019
Ein neues Stadion baut in Deutschland auch der ehemalige Bundesligist Karlsruher SC. Hier gibt's alle Informationen zum neuen Wildpark, der 2022 bezugsbereit sein soll.
Im Sommer 2023 soll es stehen – das neu grösste Stadion der Niederlande. 63'000 Zuschauer sollen im Neubau direkt am Fluss Nieuwe Maas Platz finden, 365 Millionen Euro wird die Arena bis zur Fertigstellung kosten. Von der alten Feyenoord-Heimat De Kuip soll ein 800 Meter langer Boulevard-Steg zum neuen Stadion führen.
Der Stadionneubau ist ein Teil eines Grossbauprojekts im Süden Rotterdams. Im Umfeld sollen Schulen, Geschäfte, Häuser, Büros und Sportkomplexe entstehen. Die geplanten Kosten betragen rund 1,5 Milliarden Euro. Wann mit dem Bau begonnen werden kann, ist allerdings noch unklar. Wohl frühestens 2020.
Für die EM 2020, bei der in zwölf europäischen Städten gespielt wird, werden zwei Arenen komplett neu gebaut – das Nationalstadion in Aserbaidschans Hauptstadt Baku und das «Puskás Ferenc Stadion» in Budapest. Das neue ungarische Stadion scheint ein besonderes Schmuckstück zu werden. Seit April 2017 wird auf dem Gelände des alten Stadions die neue Arena errichtet.
Das 610 Millionen Euro teure Prestige-Projekt mit 67'889 Sitzplätzen soll bis November 2019 abgeschlossen sein und wird von der UEFA und der FIFA gleich den Fünf-Sterne-Status erhalten. Das heisst, es können dort europäische Endspiele ausgetragen werden. 2021 soll beispielsweise der Champions-League-Final hier stattfinden. An der EM 2020 werden vier Spiele – drei Gruppenspiele und ein Achtelfinal – in der topmodernen Arena ausgetragen.
Challenge-Ligist Lausanne-Sport gehört seit Ende 2017 dem schweizerisch-britischen Konzern Ineos. Hinter der Chemiefirma steckt der Milliardär Jim Ratcliffe, der nicht nur in den Fussball, sondern auch in den ehemaligen Velo-Rennstall «Team Sky» investiert. Lausanne will der Brite so schnell wie möglich zu einem Schweizer Vorzeige-Klub entwickeln und dazu gehört natürlich auch ein neues Stadion – und das kommt schon bald.
In Zusammenarbeit mit Stadt und Kanton entsteht am nördlichen Stadtrand in der Nähe des Fluhafens Lausanne-Blécherette bis im Mai 2020 das 12'000 Zuschauer fassende «Stade de la Tuiliére». Die Arena soll 76,6 Millionen Franken kosten – der Kanton übernimmt 30 Prozent – und wird mit einem Hybridrasen und eine LED-Beleuchtung ausgerüstet. Zusätzlich soll ein Solarkraftwerk mit einer Fläche von 4380 Quadratmetern errichtet werden.
Le Stade de la Tuilière prend forme ! 🏗🏟
— FC Lausanne-Sport (@lausanne_sport) 30. November 2018
©️Marino Trotta - Ville de Lausanne (@communelausanne)#AllezLausanne #NouveauStade pic.twitter.com/DIlLIKQlMD
Eigentlich müsste das neue Fussball-Stadion auf dem Hardtrum-Areal bereits seit über zehn Jahren stehen, doch ein Rechtsstreit verhindert erst das «Pentagon» der CS, 2013 lehnt die Zürcher Bevölkerung mit 50,8 Prozent schliesslich ein kleineres Stadion-Projekt der Stadt ab. Im Herbst 2018 endlich die Erlösung: Die Stadtzürcher nehmen das Grossprojekt «Ensemble» (Stadion plus zwei Hochhäuser mit Wohnungen) mit 53,8 Prozent an.
Endlich kommt das neue Stadion, das rund 18'500 Plätze haben und 105,2 Millionen Franken kosten wird. Der Baubeginn ist für November dieses Jahres geplant. Läuft alles wie gewünscht, öffnet das Stadion im Sommer 2022 seine Tore.
Anfang April stellte das Zürcher Verwaltungsgericht klar, dass die Volksabstimmung rechtskräftig ist. Zurzeit wird bereits der private Gestaltungsplan zuhanden des Stadtrats und des Gemeinderats ausgearbeitet. Nach der Einreichung des Baugesuchs könnte es wegen Einsprachen zu Verzögerungen kommen.
Seit den 1990er-Jahren wartet der FC Aarau auf ein neues Fussballstadion. 2008 segnete das Stimmvolk einen Kredit von 17 Millionen Franken für den Bau eines neues Stadions für 10'000 Zuschauer in Torfeld Süd ab. Die Baukosten für das Stadion wurden mit 36 Millionen Franken beziffert. Was folgte, waren jedoch ein Beschwerde-Marathon und weitere Abstimmungen rund um das Stadion.
Gegen Gestaltungsplan und Baugesuch gingen insgesamt 41 Einsprachen ein. 2014 wurde endlich die Baubewilligung erteilt und im Juni 2016 hat das Bundesgericht die letzte Anwohnerbeschwerde abgewiesen, doch noch immer wird in Aarau nicht gebaut. Wegen Einsprachen, strengeren Auflagen der Liga und neuen Gesetzen kam es zu weiteren Verzögerungen.
Ende August 2018 wurde ein neues Baugesuch eingereicht. Der Baubeginn für das Stadion erfolgt allerdings erst, wenn für die neben der neuen Arena geplanten vier Hochhäuser eine rechtskräftige Baubewilligung vorliegt. Ende 2019 wird das Aarauer Stimmvolk an der Urne entscheiden können, ob das neue Fussballstadion im Torfeld Süd wirklich gebaut werden soll. Klar ist bereits, dass das Stadion nicht vor der Saison 2022/23 stehen wird.
Die kosten ja nur so viel wie 3 Spieler. ;-)
Für mich DAS Fussballstadion.