Schweiz
Coronavirus

Coronavirus: Neuansteckungen nehmen ab – aber noch keine Trendwende

Spitze bei Neuansteckungen fürs Erste gebrochen – eine Trendwende ist das aber noch nicht

Tendenziell sind die neuen Coronafälle in den vergangenen Tagen zurückgegangen, wie neue Zahlen des BAGs zeigen. Das gibt ein bisschen Hoffnung.
25.03.2020, 08:2425.03.2020, 12:41
Bruno Knellwolf / CHMedia
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Eine Aussengarage wird genutzt fuer die Triage am Eingang des Spitals Moncucco in Lugano am Dienstag, 17. Maerz 2020. Die Klinik Moncucco in Lugano ist eines von zwei medizinischen Zentren im Kanton T ...
Spital Moncucco in Lugano, 17. März.Bild: KEYSTONE

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete gestern für die Schweiz und Liechtenstein 8836 positiv getestete Fälle. Das sind 776 mehr als am Vortag. Seit dem 18. März, an dem über 1000 Neuansteckungen gemeldet wurden, geht die Zahl der positiven Tests tendenziell nach unten. Auch im am stärksten betroffenen Kanton Tessin ist die Kurve abgeflacht.

Im Kanton Baselland sind gestern nur vier positive Fälle dazu gekommen, auch in Basel-Stadt sind die Zahlen tiefer als auch schon. Zeigen die Massnahmen des Bundes bereits Wirkung? Von einem Trend könne man noch nicht sprechen, sagt Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit an der Medienkonferenz in Bern. Mittendrin in der fallenden Kurve war auch das Wochenende, an dem weniger getestet worden ist.

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Bis man von einem Trend sprechen könne, brauche es noch eine Festigung der Zahlen über ein paar Tage. «Es besteht Hoffnung, aber wir brauchen noch etwas Zeit», sagt Mathys. Die Zahlen des BAG seien relevant, auch im Vergleich mit jenen aus dem Ausland. «In der Schweiz werden täglich 8000 Personen getestet. Wir wissen also etwa, was im Land passiert», sagt Mathys.

In welchen Spitälern wie viele Patienten liegen

Schwieriger ist es, aktuelle Patienten-Zahlen aus den Spitälern zu erhalten. Bekannt sind jene aus dem Tessin, wo am Samstag 184 Personen hospitalisiert waren, 40 davon in Intensivpflege. Im Kantonsspital Aarau waren gestern 24 Personen hospitalisiert, im Universitätsspital Zürich 44, im Kantonsspital Baselland 16 Patienten. Die Fälle in den Spitälern werden steigen.

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Die abgeflachte Kurve bei den Neuinfektionen schafft aber Zuversicht, dass wir nicht Verhältnisse haben werden wie in Italien, sondern eher wie in Südkorea, das als vorbildlich gilt: Viele Tests, eine schnelle Isolation von Infizierten, gezielte Suche nach Brandherden und ein stabiles Gesundheitssystem halfen dort bei der Eindämmung und führten zu einer geringen Sterblichkeit. Und das ohne Ausgangssperren, teils blieben Geschäfte und Restaurants unter Auflagen sogar geöffnet.

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79 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grego
25.03.2020 08:48registriert März 2015
Was mich interessieren würde: Was ist genau die Strategie wenn die Kurve der Neuinfektionen abflacht? Das Virus auszurotten dürfte unmöglich sein, bis ein Impfstoff kommt wird es vermutlich noch dauern. Wie will man denn die Anzahl Neuinfektionen bzw. kritischen Fälle unter dem "Deckel" der Krankenhaus-Kapazitäten halten?
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Markus97
25.03.2020 10:01registriert August 2018
Wenn die Dunkelziffer sehr hoch ist, werden die Fallzahlen auch weiter zunehmen, immer in dem Masse, in dem getestet wird. Sagen wir 100 Leute sind krank, niemand steckt sich mehr an, ich kann jedoch nur 10 täglich testen. Am ersten Tag scheinbar 10 neue Fälle am zweiten ebenfalls 10 neue Fälle, obwohl sich eigentlich niemand neu angesteckt hat.
Wenn ich jetzt die Testkapazität erhöhe (was ja eigentlich positiv ist) und plötzlich 20 täglich teste, scheinen die Fälle sogar zuzunehmen. Daher finde ich, dass die reinen Fallzahlen kaum etwas aussagen. Man sollte sich auf die Toten konzentrieren
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Pafeld
25.03.2020 09:58registriert August 2014
Könnt Ihr mit dem Scheiss bitte endlich aufhören? Solange nicht mit System getestet wird, sind die Infektionszahlen genauso brauchbar, wie wenn wir Mike Shiva fragen würden.
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