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In Norwegen müssen Influencer bald retuschierte Bilder kennzeichnen

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Ein Filter drauf und fertig ist das perfekte Social-Media Gesicht. bild: shutterstock

In Norwegen müssen Influencer bald retuschierte Bilder kennzeichnen

Influencerinnen und Influencer, die sich mithilfe von Bildbearbeitungsprogrammen für Werbebilder schöner tricksen, müssen dies in Norwegen ab Sommer 2022 kennzeichnen.
17.06.2021, 09:5717.06.2021, 13:49
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Ein bisschen straffere Haut hier, ein bisschen mehr Kurven da: Mit Bildbearbeitungsprogrammen gaukeln viele Influencerinnen und Influencer ihren Followern den perfekten Körper vor. Das norwegische Parlament will dem nun einen Riegel schieben. Anfang Juni wurde ein neues Werbegesetz verabschiedet, das im Sommer 2022 in Kraft tritt.

Das Gesetz sieht vor, dass retuschierte Werbebilder, egal, ob von Influencern oder Agenturen, in Zukunft als solche gekennzeichnet sind. Davon betroffen sind alle Bilder bei denen etwas am Körper, der Haut oder der Grösse der Person verändert wurde.

Die norwegische Politik reagiert damit auf eine bereits länger geführte Debatte zum Thema «kroppspress», auf Deutsch Körperdruck. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das Körperbild von jungen Menschen zunehmend verzerrt. So zeigte eine Umfrage der Kinderschutzorganisation «Redd barnas ungdom», dass 43 Prozent der Befragten in Bezug auf ihr Aussehen unter Stress stehen.

Die Debatte über den Körperdruck hat das norwegische Parlament dazu bewegt, ein neues Werbegesetz zu verabschieden.

«Wir wollen, dass sich Kinder und Jugendliche in Zukunft so akzeptieren, wie sie sind», sagte der norwegische Familienminister Kjell Ingolf Ropstad, wie die «Bild» berichtet.

Gemäss der norwegischen Zeitung «Verdens Gang» fällt die Reaktion bei den hiesigen Internetberühmtheiten durchaus positiv aus. Janka Polliani, eine norwegische Fashion-Influencerin findet sogar, dass alle retuschierten Fotos in Zukunft gekennzeichnet werden sollen – nicht nur jene, die Werbebilder sind. Agnete Husebye, eine weitere Influencerin aus Norwegen, meinte: «Ich finde wirklich, dass das neue Gesetz angebracht ist. Die Kinder von heute wachsen mit einem unrealistischen Körperideal auf. Ich denke, so können sie erkennen, dass man so einfach nicht aussieht und dass dieses Foto redigiert wurde.»

(ohe)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Klangtherapie
17.06.2021 11:36registriert Dezember 2017
Wenigstens ein erster Schritt in die richtige Richtung um diesem verzerrten Schönheitsideal entgegenzuwirken.
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lumpensammlerin
17.06.2021 10:49registriert Mai 2019
Kann man gerne weltweit übernehmen!
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dimethoxy
17.06.2021 13:54registriert August 2017
Elende Jammeri Schweizer, wie kann man nur...Es geht verdammt nochmal um unsere Kinder, unsere Zukunft, die Norweger versuchen wenigstens, etwas gegen diesen Betrug zu unternehmen (es ist nichts anderes als Betrug mMn). Und alle die jetzt schreiben, die Kinder sollen den Umgang damit lernen, dass ist Sache der Erziehung, also müssten die Eltern dies machen. Aber klar, wenn es euch passt, dürfte der Staat gern in die Erziehung eingreiffen aber wehe, wenn es euch nicht passt, dann werden alle wieder Laut...Doppelmoral hoch 1000
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