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Die EU wartet weiterhin auf Vorschläge der Schweiz

Die EU wartet weiterhin auf Vorschläge der Schweiz

28.12.2021, 06:2528.12.2021, 16:08
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Die 27 Mitgliedstaaten der EU warten weiter auf die Vorschläge der Schweiz zu den bilateralen Beziehungen. Die EU will sich laut dem französischen Botschafter in der Schweiz, Frédéric Journès, im ersten Halbjahr 2022 mit dem Dossier befassen.

Frederic Journes, Botschafter von Frankreich in der Schweiz, posiert in seiner Residenz zum Portrait, bevor er uber die kommende franzoesische EU-Ratspraesidentschaft referiert, welche am 1. Januar 20 ...
Frédéric Journès, Botschafter Frankreichs in der Schweiz.Bild: keystone

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, hatte Mitte November von der Schweiz gefordert, sie solle bis zum World Economic Forum (WEF) Ende Januar 2022 in Davos einen Fahrplan zur Lösung der für die EU wichtigen Fragen wie Rechtsübernahme, Streitbeilegung, Staatsbeihilfe und regelmässige Kohäsionsbeiträge vorlegen.

Das WEF ist unterdessen wegen der neuen Corona-Variante Omikron abgesagt worden. Die EU-Kommission erwarte dennoch weitere Gespräche, sagte Journès in einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps». Frankreich hat im ersten Halbjahr 2022 die Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union inne.

SP-Fraktionspräsident Nordmann hat ein klare Meinung:

Es sei wichtig, dass sich Sefcovic und der Schweizer Aussenminister, Ignazio Cassis, austauschen könnten. Der Bundesrat müsse handeln, damit Fortschritte im Dossier Schweiz – EU erzielt werden könnten. Journès betonte seinerseits, dass die EU-Kommission die Vorschläge der Schweiz in den zentralen Fragen erwarte.

Die Themen seien nicht neu. Sie seien bereits vor dem Scheitern der Verhandlungen über ein Rahmenabkommens auf dem Tisch gelegen. Wer glaube, die Probleme verschwänden bei einem Neuanfang von selbst, täusche sich. Frankreich werde im übrigen im Präsidialjahr keine besondere Rolle im Dossier Schweiz – EU übernehmen.

Die EU sei daran, künftig mehr Kapital für kleinere und mittlere Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Die Schweiz werde sich nicht an dieser neuen Lokomotive anhängen können, solang sie auf dem «alten Zug» der bilateralen Beziehungen von 1999 fahre. An alten Rezepten festhalten heisse, sich der Zukunft zu verschliessen. (sda)

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40 Kommentare
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Yogi Bär
28.12.2021 08:13registriert August 2018
Die Schweiz hat sich verspekuliert, dass zeigt wieder einmal mehr zuviele Köche verderben den Brei. Übrigens die Schuldigen waren links und rechts! Links die Gewerkschaften und rechts wie könnte es auch anders sein die SVP und dazwischen ein schwacher Gesamtbundesrat, der die Verhandlungen total versenkte! Da nützen auch keine Milliarden!
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