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Cern, Ebola-Impfung, Kleinplaneten: Das bringt uns das Wissenschaftsjahr 2015

«Nature»-Prognose

Cern, Ebola-Impfung, Kleinplaneten: Das bringt uns das Wissenschaftsjahr 2015

Das Ende der Ebola-Epidemie, neue Geschwindigkeitsrekorde beim Cern und das Rendez-vous einer Raumsonde mit dem Zwergplaneten Pluto: «Nature» sagt voraus, welche Themen die Wissenschaftswelt im neuen Jahr dominieren werden.
06.01.2015, 10:5706.01.2015, 11:44
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Ende der Ebola-Epidemie

An Ebola erkrankt: Ein Patient in Freetown (Sierra Leone) wird ins Spital gebracht. 
An Ebola erkrankt: Ein Patient in Freetown (Sierra Leone) wird ins Spital gebracht. Bild: Michael Duff/AP/KEYSTONE

Eine gute Nachricht gleich zu Beginn: Wenn Ebola-Infizierte schnell erkannt und isoliert würden, könne die Epidemie gestoppt werden, schreibt das britische Wissenschaftsmagazin «Nature» in seinem Ausblick auf 2015. Schon zu Beginn des Jahres sollen Impfstoffe gegen die Seuche erprobt werden; erste Ergebnisse dürften im Juni vorliegen. 

Neue Mittel gegen Cholesterin

Kampf dem Cholesterin: PCSK9-Hemmer sollen die Blutfettwerte senken.
Kampf dem Cholesterin: PCSK9-Hemmer sollen die Blutfettwerte senken.Bild: Shutterstock

Noch mehr Good News aus dem Bereich der Medizin: Eine neue Klasse von Medikamenten – sogenannte PCSK9-Hemmer, die die Blutfettwerte senken – soll Patienten helfen, die zu viel «böses» LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) im Blut haben. Zwei solche Medikamente werden voraussichtlich diesen Sommer zugelassen. 

Teilchenbeschleuniger auf Hochtouren

100 Meter unter dem Erdboden: Der Large Hadron Collider des Cern.
100 Meter unter dem Erdboden: Der Large Hadron Collider des Cern.Bild: KEYSTONE

Im März startet nach einer zweijährigen Wartezeit der Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf neu. Der umgerüstete leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt soll dann Elementarteilchen mit 14 TeV (Tetraelektronenvolt) zusammenprallen lassen – etwa doppelt so schnell wie je zuvor. 

Kleinplaneten im Fokus

Künstlerische Darstellung: Die Sonde «New Horizons» erreicht Pluto und seine drei Monde.
Künstlerische Darstellung: Die Sonde «New Horizons» erreicht Pluto und seine drei Monde.Bild: EPA/NASA

2014 machte die kosmische Romanze zwischen der Raumsonde «Rosetta» und dem Kometen «Tschuri» Schlagzeilen. Dieses Jahr stehen nicht die Kometen, sondern die Zwergplaneten im Zentrum: Im März soll die 2007 gestartete Nasa-Raumsonde «Dawn» bei Ceres ankommen, dem grössten Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Und im Juli soll die Nasa-Sonde «New Horizons» nach einer mehr als neunjährigen Reise den Pluto erreichen. 

Frühmenschen-Genom entschlüsselt

Über 400'000 Jahre alt: Schädel 17 aus der Fundstelle Sima de los Huesos in Spanien.
Über 400'000 Jahre alt: Schädel 17 aus der Fundstelle Sima de los Huesos in Spanien.Bild: Reuters

2015 sollte die Sequenzierung des Genoms eines etwa 400'000 Jahre alten Frühmenschen abgeschlossen werden, dessen Überreste in einer nordspanischen Höhle gefunden wurden. Die Analyse des Genoms soll die Verwandtschaft zwischen Mensch, Neandertaler und dem sogenannten Denisova-Menschen klären.

Endlich ein neues Klimaschutzabkommen?

CO2-Versprechen: US-Aussenminister John Kerry an der Klimakonferenz 2014 in Lima. 
CO2-Versprechen: US-Aussenminister John Kerry an der Klimakonferenz 2014 in Lima. Bild: EPA/EFE

Im Dezember findet der UNO-Klimagipfel in Paris statt. Anlass zur Hoffnung gibt der Umstand, dass China und die USA – die beiden grössten Kohlendioxid-Emittenten – sich noch 2014 bereit erklärt haben, ihren CO2-Ausstoss drastisch zu reduzieren. «Nature» sieht daher Chancen auf ein neues Klimaschutzabkommen mit verbindlichen Verpflichtungen für die Zeit nach 2020.

Extrem viel CO2 in der Atmosphäre

Seit Jahrmillionen nicht erreicht: CO2-Konzentration in der Atmosphäre.
Seit Jahrmillionen nicht erreicht: CO2-Konzentration in der Atmosphäre.Bild: Shutterstock

Ein solches Abkommen ist auch dringend nötig. 2015 könnte die durchschnittliche CO2-Konzentration in der Atmosphäre nämlich 400 ppm (parts per million, Teilchen pro Million) übersteigen. Ein so hoher Wert, so «Nature», sei seit Jahrmillionen nicht erreicht worden. (dhr)

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