EM16: Erneut schwere Fan-Krawalle in Marseille bei Fussball-EM

EM16: Erneut schwere Fan-Krawalle in Marseille bei Fussball-EM

12.06.2016, 00:16

Krawalle, Verletzte, Tränengas: Die Fussball-Europameisterschaft in Frankreich ist am dritten Tag in Folge von schweren Fan-Krawallen in Marseille überschattet worden. Mindestens 19 Menschen wurden verletzt, ein englischer Fussballanhänger schwebte in Lebensgefahr.

In der südfranzösischen Hafenstadt setzte die Polizei vor der Partie zwischen England und Russland am Samstagabend Tränengas ein. An den Zusammenstössen waren englische, russische und französische Fans beteiligt.

Fangruppen zogen nach stundenlangem Alkoholkonsum marodierend durch die Strassen der Stadt, warfen mit Stühlen und Flaschen und verhöhnten sich gegenseitig. Am Alten Hafen kam es dann zu schweren Krawallen. Mindestens sechs Randalierer wurden festgenommen. Unter den 19 Verletzten waren mehrere Schwerverletzte.

Schläge mit Metallstange auf Kopf

Ein englischer Fan wurde so schwer verletzt, dass er am Abend in Lebensgefahr schwebte. Dem Mann wurden nach Polizeiangaben offenbar Schläge mit einer Metallstange am Kopf zugefügt. Helfer versuchten den blutverschmierten Mann wiederzubeleben, bevor er in ein Spital gebracht wurde. Polizeipräfekt Laurent Nunez bezeichnete seinen Zustand als lebensbedrohlich.

Am Abend kurz vor Anpfiff der Partie kam es auch am Stade Vélodrome zu Auseinandersetzungen, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei setzte erneut Tränengas ein, um russische und englische Fans zu trennen. Es kam zu Schlägereien und Flaschenwürfen.

Der europäische Fussballverband UEFA verurteilte die Krawalle «scharf». Die Gewalt gehe von Leuten aus, die «nichts beim Fussball zu suchen» hätten, sagte ein Sprecher.

Bereits am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag hatte es in Marseille Zusammenstösse zwischen britischen Fans und der Polizei gegeben. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt, sieben wurden festgenommen. Die Partie England gegen Russland, welche 1:1 endete, wurde von den Behörden wegen gewalttätiger Fans als Risikospiel angesehen. (sda/afp)

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