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Nach geleaktem Brief: US-Navy entlässt Kapitän von Corona-Flugzeugträger

Nach geleaktem Brandbrief: US-Navy entlässt Kapitän von Corona-Flugzeugträger

03.04.2020, 07:0403.04.2020, 09:44
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Der Kapitän des US-Flugzeugträgers «USS Theodore Roosevelt», der wegen Corona-Fällen an Bord Alarm geschlagen hatte, ist vom Pentagon entlassen worden.

Kapitän Brett Crozier habe in der Krisensituation unnötige Panik erzeugt und schlechtes Urteilsvermögen gezeigt, begründete Marine-Staatssekretär Thomas Modly am Donnerstag die Entscheidung.

epa08339915 A handout photo by the US Defense Video & Imagery Distribution System (DVIDS) showing Capt. Brett Crozier addresses the crew for the first time as commanding officer of the aircraft ca ...
Musste gehen: Kapitän Brett CrozierBild: EPA

Modly kritisierte den an die Medien gelangten Brief, in dem der Kapitän die Zustände an Bord der «USS Roosevelt» in dramatischen Worten beschrieben hatte, als irreführend.

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Zwar seien unter der Besatzung des an der US-Basis auf der Pazifikinsel Guam liegenden Schiffs 114 Corona-Infektionen aufgetreten. Doch sei es in keinem dieser Fälle zu einer schweren Erkrankung gekommen, sagte der Staatssekretär.

Mit seinem Brief habe Crozier die Familien der Besatzungsmitglieder unnötig in Angst versetzt, kritisierte Modly. Auch habe er ungebührliche Zweifel an der Einsatzbereitschaft des Flugzeugträgers gesät. Modly warf dem Kapitän deshalb mangelnde «Professionalität» vor.

epa08335877 (FILE) - An aerial handout image made available by US Navy showing the aircraft carrier USS Theodore Roosevelt (CVN 71) operating in the Arabian Sea on 21 April 2015 (reissued 01 April 202 ...
«USS Roosevelt» im Jahr 2015 vor der Arabischen Halbinsel Bild: EPA

In seinem Brief hatte der Kommandant eindringlich gefordert, die Besatzung von Bord zu holen. «Wir befinden uns nicht im Krieg. Es müssen keine Seeleute sterben», wurde er von US-Medien zitiert.

US-Verteidigungsminister Mark Esper verweigerte dennoch zunächst die Evakuierung des Flugzeugträgers. Später willigte das Pentagon dann aber doch ein, zwar nicht alle, aber die meisten der insgesamt rund 4800 Seeleute von Bord zu holen und auf Guam unterzubringen. Der Flugzeugträger hatte vor Guam Anfang März in Vietnam angelegt. Ob sich die ersten Marinesoldaten dort ansteckten, ist aber unklar. (sda/afp)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Baba ♀️
03.04.2020 08:06registriert Januar 2014
Erinnert ein bisschen an den Umgang Chinas mit jenem (mittlerweile an Covid-19 verstorbenen) Arzt, der erstmals vor dem neuen Corona Virus gewarnt hat.
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
03.04.2020 07:45registriert Juni 2016
Publicity über Menschen.
Der Trump Style
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Triple A
03.04.2020 08:40registriert November 2018
Rettet Menschen, wird entlassen, weil schlecht fürs Image. Zustände wie in Russland oder China, ausser dass er weiterleben darf. Echt krass!
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