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Klimaziele verfehlt: Schweizer CO2-Abgabe steigt 2022 automatisch an

Klimaziele verfehlt: Schweizer CO2-Abgabe steigt 2022 automatisch an

Ab 2022 kostet die CO2-Abgabe neu 120 statt 96 Franken pro Tonne CO2.
07.07.2021, 14:37
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Die CO2-Emissionen aus Brennstoffen verharrten 2020 fast auf dem gleichen Niveau wie im Jahr zuvor, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Mittwoch mitteilte. Sie gingen zwar im Vergleich zum Referenzjahr 1990 um 31 Prozent zurück.

Ab 2022 kostet die CO2-Abgabe jedoch neu 120 statt 96 Franken pro Tonne CO2. Der Automatismus spielt, weil die Emissionen aus der Verbrennung von Heizöl und Erdgas allgemein zu wenig schnell sinken.

Das ist aber zu wenig, um die automatische Erhöhung der CO2-Abgabe zu verhindern. Laut dem in der geltenden CO2-Verordnung festgelegten Verminderungsziel müssten es 33 Prozent weniger sein. Deshalb steigt die Abgabe am 1. Januar 2022 automatisch von derzeit 96 auf 120 Franken pro Tonne CO2.

Zwei Drittel der Abgabe fliessen gemäss Mitteilung zurück an die Bevölkerung und die Wirtschaft. Jede in der Schweiz lebende Person erhalte im laufenden Jahr 87 Franken.

Die CO2-Abgabe wird seit 2008 auf fossilen Brennstoffen wie Heizöl oder Erdgas erhoben. Sie wird automatisch erhöht, wenn die in der geltenden CO2-Verordnung festgelegten Zwischenziele nicht erreicht werden. (sda)

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35 Kommentare
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Ökonometriker
07.07.2021 16:40registriert Januar 2017
In der Schweiz wohnt die Mehrheit der Leute in Mietwohnungen und können nicht entscheiden, wie geheizt wird. Die CO2-Abgaben werden aber über die Nebenkosten an die Mieter weitergegeben, der Vermieter zahlt nichts.
Wo ist da der Anreiz für den Vermieter, auf eine Wärmepumpe umzustellen?
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Borki
07.07.2021 15:01registriert Mai 2018
Umgerechnet werden 100 l Heizöl ca. 6.25 CHF teurer. Das ist zwar die richtige Richtung, es ist aber zu wenig, um ein Umdenken auszulösen.
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