Warren Buffett gilt als der erfolgreichste Investor der Gegenwart. Wieviele Millionen Dollar verdient hat, wer ihm früh sein Geld anvertraut hat, ist ein beliebtes Spiel der Finanzjournalisten. Bücher seiner genialen Schachzüge füllen Bibliotheken. Bei seinem Millionen von Fans hat er den Übernamen das «Orakel von Omaha».
Der 89-jährige Buffett betreibt sein Geschäft nicht an der Wall Street in New York, sondern hat sein bescheidenes Büro seit jeher in Omaha, einer Stadt im kleinen Bundesstaat Nebraska.
Buffetts Investitionsvehikel ist die Holding Gesellschaft Berkshire Hathaway Inc. Mit ihr kontrolliert er von Versicherungen über Airlines und Eisenbahnen bis zu Schuh- und Matratzenhersteller eine sehr breite Palette von Unternehmen. Eine besondere Vorliebe hat er für Coca Cola, nicht nur als Aktionär, sondern auch privat.
Buffett scheut aber auch das Risiko nicht. So ist er einer der ersten Investoren des chinesischen Elektroautoherstellers BYD.
Trotz dieses breiten Portfolios ist jedoch auch der Meister-Investor nicht gegen die Coronakrise gefeit. Rund 50 Milliarden Verlust meldet Berkshire Hathaway nach dem ersten Quartal. Das Coronavirus habe «das operative Geschäft im ersten Quartal signifikant beeinflusst, und werde dies auch im zweiten tun», meldet dazu eine Pressemitteilung der Holding trocken.
Grund zur Panik hat Buffett tatsächlich nicht. Ende Februar sass er auf einer Cash-Reserve von 137,3 Milliarden Dollar. Zudem weiss er, wie man Krisen zu seinen Gunsten nutzen kann. In der Finanzkrise 2008/09 hat er sein ohnehin schon gewaltiges Imperium nochmals kräftig ausgeweitet.
Buffetts Verlust ist daher weniger für ihn, als für die anderen ein Schock. Wenn es den Klassenprimus so erwischt hat – wie sehen dann die Bücher der anderen aus?