Luftverkehr: Lufthansa streicht am Freitag erneut über 900 Flüge

Luftverkehr: Lufthansa streicht am Freitag erneut über 900 Flüge

12.11.2015, 16:32

Die Flugbegleiter der Lufthansa ziehen ihren Rekordstreik wie geplant bis zum Betriebsschluss am Freitag durch. Am Freitag, dem siebten Streiktag, fallen erneut 941 Flüge aus. Betroffen seien rund 111'000 Passagiere, sagte ein Konzern-Sprecher am Donnerstag.

Damit geht der bisher längste und heftigste Streik in der Unternehmensgeschichte der Lufthansa ohne Einigung zu Ende. Er sehe nach der unnachgiebigen Haltung der Lufthansa keinen Anlass, den Streik jetzt noch abzubrechen, erklärte der Chef der Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Donnerstag in Frankfurt.

Bei einer Kundgebung vor der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt werde die Gewerkschaft am Freitag ihre weitere Vorgehensweise bekanntgeben. «Wenn es bei der Sprachlosigkeit bleibt, können wir nichts ausschliessen», sagte der Ufo-Chef.

In dem seit zwei Jahren schwelenden Tarifkonflikt geht es neben vielen anderen Punkten um die Altersversorgung für die Kabinenangestellten bei der Lufthansa.

Der Streik der Flugbegleiter begann am Freitag letzter Woche. Einzig am Sonntag wurde er unterbrochen. Insgesamt wurden an den sieben Streiktagen 4700 Flüge annulliert. 550'000 Passagiere waren betroffen. Zur genauen Schadenshöhe hat sich die Lufthansa noch nicht geäussert.

Viele Krankmeldungen

Gemäss Informationen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» hat sich nur eine kleine Zahl der Flugbegleiter beim Arbeitgeber offiziell zum Streik bekannt. Stattdessen seien die Krankmeldungen am ersten Streiktag in Frankfurt so steil nach oben geschossen wie noch nie, bestätigte ein Unternehmenssprecher die Informationen.

Am Freitag vergangener Woche hätten sich in Frankfurt mehr als 1400 der dort stationierten 12'000 Flugbegleiter krankgemeldet. Nur 108 hätten offiziell erklärt, dass sie streiken. Am Dienstag in München seien es 460 Krankmeldungen und 120 Streikende gewesen. Ufo-Chef Baublies entgegnete, wegen der hohen Belastungen seien zweistellige Krankenquoten keine Seltenheit. (sda/reu/dpa)

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