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Ukraine

UNO: Ukrainische Kriegsgefangene in Russland über Monate gefoltert

KI-Bild AI Dall-E prisoner of war POW Ukraine Kriegsgefangener Hundefutter
Dieses Bild wurde mit einer KI-App generiert.Bild: Dall-E / watson

Würmer und Hundefutter – so werden ukrainische Kriegsgefangene gefoltert

Ukrainische Soldaten werden in russischer Gefangenschaft einem UN-Bericht zufolge monatelang gefoltert. Die Misshandlungen seien «entsetzlich», systematisch und weitverbreitet. Ein Überblick.
15.03.2024, 10:4415.03.2024, 17:34
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Prügel und Elektroschocks

Kriegsgefangene würden regelmässig schwer verprügelt und auch mit Elektroschocks gequält, teilweise an den Genitalien, hiess es.

In ihrem jüngsten Bericht schilderte die Kommission unter anderem den Fall eines Mannes, dem in Gefangenschaft Steissbein, Schlüsselbein und Zähne gebrochen wurden. Er schilderte den UN-Fachleuten auch, dass er so stark geschlagen wurde, dass er aus dem Anus blutete.

In seiner Verzweiflung versuchte der Mann, Suizid zu verüben. Seit seiner Entlassung musste er 36 Mal operiert werden.

Würmer, Seife, Papier und Hundefutter

Kriegsgefangene werden laut dem Bericht etwa zwischen 9 und 15 Monate lang in Russland und auf ukrainischem Territorium festgehalten.

«Die Schilderungen der Opfer zeigen, dass ihnen brutal und unablässig schwere Schmerzen und schweres Leid während nahezu der gesamten Haftzeit zugefügt werden», hiess es. Gefangene würden auch an Hunger leiden und würden deshalb in ihrer Not Würmer, Seife, Papier und Hundefutter essen.

Es handelt sich um Kriegsverbrechen

Laut der Kommission handelt es sich bei der Folter durch russische Armeeangehörige und Gefängnisbeamte um Kriegsverbrechen.

Der Bericht schilderte auch Folter und sexuelle Verbrechen an ukrainischen Zivilistinnen und Zivilisten. In einem Fall sei eine 42-jährige schwangere Frau und die 17-jährige Freundin ihres Sohnes von zwei russischen Soldaten vergewaltigt worden.

Weiters wertete die Kommission den anhaltenden Beschuss von zivilen Gebäuden und die Tötung von Zivilisten in der Ukraine durch das russische Militär als Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht. (rbu/sda/dpa)

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83 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rivka
15.03.2024 10:55registriert April 2021
Das waren Männer und Frauen, die vor 2 Jahren noch ganz normale Leben führten. Sie gingen ihren Arbeiten nach, trafen sich mit Familien und Verwandten. Und von einem Tag zum anderen nur weil ein grössenwahnsinniger Despot sein Hals nicht voll kriegte, mussten sie zu Waffen greifen und ihr Land verteidigen. Putinfans in Europa vergisst das nicht!
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Pointless Piraña
15.03.2024 11:03registriert Dezember 2019
Das ist das Regime, mit dem laut einigen Kommentatoren "verhandelt" werden soll.
Und dem die Schweiz nach wie vor beim Verstecken von Vermögen und Beherbergen von Spionen behilflich ist.
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Gion Gieri
15.03.2024 10:54registriert März 2022
Das sagt auch viel über die Putinfans bei uns aus.
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